Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Fachhochschule Südwestwestfalen ist gleich in zweifacher Hinsicht Partner des vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Projektes. Im Labor für Schaltungstechnik und Elektronik am Standort Soest beschäftigt sich Prof. Dr. Ulf Witkowski mit seinem Team rund um das Thema Elektrotechnik für den in Zukunft autonom fahrenden Kleinbus. Die Schwerpunkte liegen auf der Entwicklung eines robusten drahtlosen Kommunikationssystems sowie eines Infotainmentsystems. „Das ist im Wesentlichen ein Haltestelleninformationssystem, wo später fahrtrelevante Daten angezeigt werden“, erklärt Prof. Dr. Ulf Witkowski.
Der komplexe Verkehr als Hindernis
Ein Kind rennt schnell über die Straße, ein Radfahrer bremst abrupt ab, eine Mülltonne steht zu weit auf der Fahrbahn – all diese Szenarien bilden den Alltag im Straßenverkehr ab. Sie sind unvorhersehbar und müssen dennoch von dem autonomen Fahrzeugsystem störungsfrei berücksichtigt und verarbeitet werden. Damit diese Herausforderung gelingt, wird der Automatisierungsgrad des Kleinbusses schrittweise gesteigert. Von hochautomatisiert, zu vollautomatisiert und perspektivisch schließlich autonom. Wichtig ist der Erfahrungs- bzw. Lerngrad des Systems, wofür das Projekt einen wichtigen Beitrag leistet.
Die Teststrecke
Auf einer rund 1,5 Kilometer langen Strecke zwischen dem Stadtbahnhof Iserlohn und dem Hochschulcampus der Fachhochschule Südwestfalen wird das automatisierte Fahren mit zwei voll automatisierten Kleinbussen getestet. Dazu wird ein auf deutschen Straßen bereits zugelassenes, automatisiertes Bussystem mit batterieelektrischem Antrieb eingesetzt. Neben technischen Fragestellungen zur Energieversorgung, Systemintegration und Datenaustausch, soll ebenfalls die Akzeptanz des Angebots durch die Fahrgäste untersucht werden.
Lehre am Puls der Zeit
Auch für die Studierenden birgt das Projekt interessanten Input. Generell bringen Forschungsprojekte immer neue und aktuelle Inhalte an die Hochschule. Hier bestehe sogar die Option, neue Module (z.B. Mobilität der Zukunft oder Smart Mobility) im Kontext des Projektes zu entwickeln, betont Prof. Dr. Andreas Nevoigt. „Durch die Anschaffung des a-BUS mit Projektmitteln steht ferner ein hochmodernes (und sehr teures) Fahrzeug zur Verfügung, das natürlich später auch in Lehrveranstaltungen genutzt werden kann.“