Pressemitteilung-Detail
„Dead Wave“ um eine Nasenlänge vorn
Interdisziplinäres Projekt: Studierende bauten Stand-up-Paddler mit E-Antrieb
Soest. Ein neues Produkt in drei Monaten wettbewerbsfähig zu machen – dass diese Aufgabe lösbar ist, haben jetzt wieder 60 Studierende der Fachhochschule Südwestfalen bewiesen. Mit unermüdlichem Einsatz haben zwei studentische Teams an ihren Stand-up-Paddlern gebaut. Beim finalen Showdown am Möhnesee hatte das Team B mit seinem „Dead Wave“ die Nase vorn.
Zur Auftaktveranstaltung Ende April hatte Prof. Dr. Andreas Brenke, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau-Automatisierungstechnik, nicht zu viel versprochen: „Eine Menge Arbeit liegt vor Ihnen, aber auch ebenso viel Spaß.“ 60 Studierende der Studiengänge Design- und Projektmanagement, Technische Redaktion und Medienmanagement, Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau arbeiteten in zwei Teams an dem Konzept für ein E-Sup-Board, also ein durch einen Akku betriebenes Elektrosurfbrett, steuerbar über eine Funkfernbedienung, mit dem das Surfen auch ohne Wind und Wellen möglich ist.
Das richtige Material musste ausgewählt, die möglichst perfekte Form gefunden und ein ansprechendes Design entworfen werden. Als besonders knifflig stellte sich die Integration des Elektromotors, der mit 15 kW auf dem Wasser für Schub sorgen sollte, heraus. Ein übergeordnetes Marketing-Team kümmerte sich unter anderem um die Vermarktung und um die Sponsoren-Suche. Für besonderen Nervenkitzel sorgten unerwartete technische Probleme kurz vor der Abschlusspräsentation. So musste an beiden Paddlern vier Tage zuvor noch eine „OP am offenen Herzen durchgeführt werden“, so Projektleiter Prof. Dr. Christian Stumpf. Für eine Testfahrt vor dem eigentlichen Rennen, war es da in beiden Fällen zu spät. Bereits zum fünften Mal hatten sich der Professor und sein Team eine Battle als praktisches Projekt für die Vorlesung Angewandte Produktentwicklung ausgedacht und erneut damit alle Beteiligten an die „physischen und psychischen Belastungsgrenzen getrieben“.
Team A hatte sein Produkt „Tahansa“ getauft und großen Wert auf Stabilität, optimale Oberflächenbeschaffenheit und sichere Anwendung gelegt. Den Motorkasten hatte diese Gruppe auf der Unterseite des Boards montiert. Team B stellte sein „Dead Wave“ in einem außergewöhnlichen Design vor. Sie hatten Streben aus Vulkanfiber zur Verstärkung eingebaut, drei kleine Finnen in das Material gefräst und sich mit ihrer Präsentation hervorgehoben. Eine achtköpfige Jury bewertete beide Produkte in den Kategorien Präsentation, Konzept, Design und Konstruktion. Extra-Punkte konnten sich die Teams im anschließenden Rennen verdienen, bei dem es rein um Schnelligkeit ging. Die Entscheidung fiel extrem knapp aus: Nach gewonnenem Rennen auf dem Möhnesee, siegte Team B mit 374 Punkten vor Team A mit 357 Punkten. „Trotzdem sind alle Gewinner heute.“, besänftigte Dekan Brenke. Denn schließlich sei ein Wettbewerb wie dieser mit den täglichen Herausforderungen des späteren Arbeitslebens vergleichbar. Für die Studierenden sei das Projekt eine hervorragende Möglichkeit gewesen, den Ernstfall „im Kleinen“ zu proben.
Zum zweiten Mal lobte die Firma Ferchau Engineering aus Oelde den Ferchau- Förderpreis in Höhe von 1500 Euro. Äußerst sportlich wollen sich beide Teams den Gewinn teilen. Einen Teil wollen die Studierenden für das Projekt „Luftpost für Afrika“ spenden und damit den Aufbau eines beruflichen Ausbildungszentrums in Uganda unterstützen. Prof. Dr. Mark Schülke vom Fachbereich Maschinenbau- Automatisierungstechnik hatte im Rahmen der Abschlusspräsentation mit einer Luftballon-Aktion für das Hilfsprojekt geworben. Weitere Unterstützer des Projekts „Stand-up-Paddler“ sind neben Ferchau Engineering GmbH, Volksbank Hellweg eG, Gemeinde Möhnesee, Ruhrverband, Gesundheitspartner TK, DLRG OG Soest, ASF-Anker, Speed Part GmbH, Altenberg Landhotel & Gasthaus, Werbetechnik Grimm, Wolff Mitarbeiter auf Zeit GmbH, La Vita Fitness für Frauen, Ice Blanks und Stadt Soest.