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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
01.07.2022

Ukrainische Studierende zu Gast in Meschede

Neun Studierende der Partnerhochschule People's Ukrainian Academy aus Charkiw setzen ihr Studium an der Fachhochschule Südwestfalen fort

Meschede. Seit Anfang April ist am Standort Meschede der Fachhochschule Südwestfalen eine Gruppe ukrainischer Studierender zu Gast. Die neun jungen Menschen leben eigentlich in Charkiw und studieren dort an der People’s Ukrainian Academy (PUA). Kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine kamen sie auf Initiative von Prof. Dr. Dr. Ewald Mittelstädt nach Meschede. FH-Rektor Prof. Dr. Claus Schuster traf sich jetzt mit den Studierenden zum Austausch.

Mit Evakuierungszügen sind sie damals zunächst in die West-Ukraine gefahren, teils mit ihren Familien, teils alleine. Über das Career Department ihrer Hochschule und ihre Dozentin Asia Khilkovska, die sich auch in Meschede aufhält, erfuhren sie von der Möglichkeit, in Meschede zu studieren und reisten hin. Den Aufenthalt organisierten Professor Mittelstädt und sein Team gemeinsam mit dem International Office, das die Studierenden über Stipendien und mit einer Studentischen Hilfskraft unterstützt. „Im März musste es ja ganz schnell gehen“, erzählt Katja Hölter, International Coordinator im International Office. „Glücklicherweise konnten wir die Mittel umwidmen. Die Europäische Kommission hat jetzt weitere Gelder frei gegeben, so dass die Studierenden bis März 2023 mit Vollzeitstipendien weiter unterstützt werden können.“

 

Mittelstädt pflegt seit Jahren Beziehungen zur Hochschule in Charkiw und hat dort seit 2019 einen Ehrendoktor. "Der Kontakt zur People's Ukrainian Academy (PUA) Charkow besteht seit 2013“ blickt er zurück, „viele bilaterale Austauschprogramme zwischen der FH Südwestfalen und der PUA haben unsere Kooperation gekräftigt. Wir sind froh, dass wir dank der Unterstützung engagierter Mitarbeiter*innen und der Bevölkerung hier in Meschede schnell und unkonventionell helfen konnten. Nun sind schon fast drei Monate ins Land gezogen und die Perspektiven für unsere Schützlinge sind schwierig. Wir versuchen sie über den Hochschulalltag hinaus zu unterstützen, zu begleiten und manchmal auch einfach abzulenken."

 

Zunächst können die ukrainischen Gaststudierenden hier ein durch das Erasmus-Programm gefördertes Auslandssemester verbringen. Sie besuchen ausgewählte Kurse in englischer Sprache. Zum Teil sind sie in Wohngemeinschaften, zum Teil bei Familien untergebracht. „Wir bekommen viel Unterstützung und haben auch gute Kontakte zu deutschen Studierenden“, berichten die Studierenden, „ein großes Danke dafür, wir haben nicht erwartet, so sehr unterstützt zu werden.“

Sie alle wünschen sich, weiter zu studieren. Sie kommen aus verschiedenen Studiengängen und Semestern, haben in Charkiw Sprachen, Soziale Arbeit oder Betriebswirtschaftslehre studiert. Auch wenn sie unbedingt dorthin zurück wollen – im Moment gibt es dafür keine Chance. Deshalb möchten sie gerne bleiben, ihr Studium, ihre Ausbildung irgendwie beenden.

 

„Die sofortige Hilfe, die wir diesen Studierenden bieten konnten, ist in der Tat beachtenswert. So stellte unter anderem die Budde Stiftung innerhalb von drei Tagen Unterstützung in Form von Stipendien zur Verfügung. Aber auch auf zwischenmenschlicher Basis bin ich dankbar für den selbstlosen Einsatz unserer Mitarbeiter*innen. Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, dass wir diesen jungen Menschen helfen können und natürlich hoffen wir, ihnen hier auch berufliche Perspektiven zu bieten. Eins muss aber klar sein: Dieser Krieg vernichtet Perspektiven, zerstört Menschenleben und fordert unzählige Opfer und das verurteilen wir als Hochschulgemeinschaft zutiefst."