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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
19.12.2013

Fraunhofer-Anwendungszentrum kommt nach Soest

2,5 Millionen Euro für drittes Anwendungszentrum in NRW Fachhochschule und Innovationsregion Südwestfalen bündeln ihre Kräfte

Soest. In Soest entsteht ein neues Fraunhofer-Anwendungszentrum. Es ist das dritte in Nordrhein-Westfalen. Die Gründungsphase wird vom Land mit insgesamt 2,5 Millionen Euro über sechs Jahre finanziert: Zukünftig forschen und arbeiten Fachleute der Fachhochschule Südwestfalen, des Leuchtenherstellers Trilux, des Automobilzulieferers Hella, von BJB Lichttechnik, sowie von weiteren Unternehmen der Region gemeinsam an neuartigen Leuchtstoffen.

Als Mutterinstitut für das Soester Anwendungszentrum fungiert das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Halle. Institutsleiter Prof. Dr. Ralf Wehrspohn verspricht sich von der Gründung eine Kr.ftebündelung mit langfristiger Perspektive: "Das Anwendungszentrum legt den Grundstein für ein neues Geschäftsfeld der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen und den regionalen Industriepartnern"

Anorganische Leuchtstoffe im Fokus

Im Zentrum des Fraunhofer-Anwendungszentrums stehen "Anorganische Leuchtstoffe". Unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Schweizer widmet sich das Soester Anwendungszentrum der Zuverlässigkeit, Lebensdauer sowie Funktionalität von Leuchten und Lichttechnik. Schweizer arbeitet seit über sechs Jahren beim IWM. Mit den Fachgebieten Physik und Energietechnologien wurde Schweizer vor eineinhalb Jahren an die Fachhochschule Südwestfalen berufen. Seitdem hat er die Idee eines Anwendungszentrums vorangetrieben. Bereits jetzt verzeichnet er drei Forschungsprojekte auf Hochschulseite.

Das Anwendungszentrum vernetzt Wissenschaft und Industrie mit dem Ziel, konkrete Forschungsaufträge für Unternehmen sowie komplexe Problemstellungen lösen. Dabei kann auf die gesamte Expertise der 66 Institute des Fraunhofer-Netzwerkes zurückgegriffen werden. "In dem Anwendungszentrums bündeln Weltmarktführer der Region wie Hella und Trilux ihre Kräfte mit den besten Forscherinnen und Forscher der Fachhochschule Südwestfalen", sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. "Damit hat das Anwendungszentrum vom Start weg drei dicke Pluspunkte: Anwendungsnahe Forschung, gelebter Technologietransfer und die Chance für Studierende, frühzeitig Kontakte zur Wirtschaft zu knüpfen."

Als Anerkennung und als Stärkung der umfassenden Forschungsaktivitäten an der Fachhochschule Südwestfalen wertete deren Präsident Prof. Dr. Claus Schuster den Förderbescheid des Ministeriums: "Das Fraunhofer Anwendungszentrum in Soest dokumentiert und fördert unsere Vernetzung sowohl mit der Wissenschaft als auch der Industrie." In Soest entstanden bereits in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Forschungsprojekten auch zahlreiche kooperative Promotionen. "Damit bieten wir nicht nur der Wirtschaft, sondern auch unseren Studierenden zukunftweisende Perspektiven.
 

Innovationsregion Südwestfalen

Nach einer Studie des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft gehört Südwestfalen zu den Top 3 Industrieregionen in Deutschland. Mehr als 140 Europa- oder Weltmarktführer aus der wirtschaftsregion Südwestfalen listet die südwestfälische Industrie- und Handelskammer in der dritten Auflage ihres Verzeichnisses der Weltmarktführer auf. Schwerpunkte sind neben Maschinenbau und Automotive vor allem Gebäude- und Lichttechnik. Allein jede zweite in Deutschland hergestellte Leuchte kommt aus Südwestfalen. 

Fraunhofer-Gesellschaft

Die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. ist die größte Forschungsorganisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Mehr als 22.000 Mitarbeiter sind in mehr als 80 Forschungseinrichtungen, an über 40 Standorten auf den Gebieten Gesundheit, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität, Energie und Umwelt tätig. In Kooperation mit forschungsstarken Fachhochschulen wird seit 2011 das Modell "Fraunhofer-Anwendungszentrum" aufgebaut. Partner des Soester Anwendungszentrums ist das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik in Halle/Saale, in dem seit 1992 angewandte Forschung und Entwicklung auf den Gebieten Werkstoffwissenschaft und der Materialwissenschaft betrieben wird. 

Fachhochschule Südwestfalen

Das Fraunhofer Anwendungszentrum ist angesiedelt beim Fachbereich Elektrische Energietechnik der Fachhochschule Südwestfalen. Diese ist mit über 12.682 Studierenden in über 50 Studiengängen im Bachelor- und Masterbereich und acht Fachbereichen eine der größeren ihrer Art in Nordrhein-Westfalen.

Beim renommierten ZEIT-Ranking der Deutschen Hochschulen hat der Soester Fachbereich Elektrische Energietechnik hervorragende Werte erreicht. Die Studiensituation, die Betreuung und die Laborausstattung im Fachbereich liegen bundesweit in der Spitzengruppe. In internationaler Kooperation entwickelte der forschungsstarke Fachbereich bereits vor 20 Jahren einen Masterstudiengang. Im Rahmen der umfassenden Forschungsaktivitäten entstehen hier seit über zehn Jahren kooperative Promotionen.

Prof. Schweizer wurde zum 01. März 2012 an die FH Südwestfalen berufen. Er vertritt dort das Fachgebiet "Physik & Energietechnologien" und ist im Rahmen des Masterstudiengangs System Engineering and Engineering Management für den Aufbau der neu eingerichteten Vertiefungsrichtung "Erneuerbare Energien - Renewables" verantwortlich. Das Interesse der Studierenden an dieser Vertiefungsrichtung ist groß, der Bedarf an entsprechend anwendungsorientierten Abschlussarbeiten ebenso.