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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
14.04.2014

Preisgekrönte Licht-Forschung aus Soest

Auf der Hannover Messe erhielt der Soester Doktorand Sebastian Loos den Nachwuchspreis Green Photonics in der Kategorie Abschlussarbeiten.

Soest. Mit dem Nachwuchspreis Green Photonics wurden jetzt auf der Hannover Messe junge Wissenschaftler gewürdigt, die in ihren Abschlussarbeiten herausragende Leistungen erbracht haben: Sie tragen mit ihren Ideen aus der Optik und Photonik dazu bei, Energie und Ressourcen zu schonen oder Klima und Umwelt zu schützen.

Der Soester Doktorand Sebastian Loos wurde mit dem Nachwuchspreis Green Photonics in der Kategorie Bachelor-/Masterarbeiten ausgezeichnet. Ziel seiner Arbeit war es, leuchtende Gläser zur Lichtkonversion in weißen Leuchtdioden (W-LEDs) herzustellen. Bei konventionellen W-LEDs verschlechtern sich mit der Zeit wegen hoher interner Temperaturen die Transparenz und Farbeigenschaften.

Erster Absolvent der Studienrichtung Regenerative Systeme

Die Masterarbeit von Loos wurde am Fachbereich Elektrische Energietechnik im Rahmen des englischsprachigen Masterstudiengangs „System Engineering & Engineering Management“ durchgeführt. Loos war erster Absolvent der neuen Vertiefungsrichtung "Renewable Systems". Er schloss sein Studium im September 2013 „mit Auszeichnung“ ab.

Sebastian Loos untersuchte in seiner Masterarbeit gemeinsam mit Forschern des Fraunhofer-Anwendungszentrums für Anorganische Leuchtstoffe in Soest das Potential von Bariumborat-Gläsern als Verkapselungsmaterial in W-LEDs. »Aufgrund ihrer hohen thermischen und chemischen Stabilität sind Bariumborat-Gläser als Einbettungsmaterial geeignete Kandidaten«, sagt Loos. Für die W-LED Anwendungen wurden die Gläser mit den Seltenen Erden Samarium (Sm3+) und Terbium (Tb3+) dotiert. Loos zeigte, dass es durch Doppeldotierung und der Anregung im ultravioletten bis blauen Spektralbereich möglich ist, Weißlicht zu erzeugen.

Effizienzsteigerung für Beleuchtung und Photovoltaik

»Mit Seltenen Erden dotierte Gläser bieten aber nicht nur in der Beleuchtung viele Vorteile, sondern auch in der Photovoltaik«, sagt Loos. Handelsübliche Solarzellen nutzen lediglich etwa 20 % der Sonneneinstrahlung für die Stromerzeugung. Licht aus dem ultravioletten und blauen Spektralbereich bleibt bei einigen Zellkonzepten ungenutzt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, arbeitet Loos mit seinen Kollegen in Soest daran, die Effizienz der Solarzelle durch leuchtende Deckgläser zu steigern. Diese konvertieren das Licht aus dem ultravioletten und blauen Spektralbereich in den für die Solarzelle nutzbaren sichtbaren Bereich.

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat den Nachwuchspreis Green Photonics zum dritten Mal verliehen. Dieser Preis wird an junge Forscherinnen und Forscher der Ingenieur-, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften vergeben, die sich in ihren Abschlussarbeiten mit der nachhaltigen Nutzung von Licht befassen.

 

Green Photonics Nachwuchspreis

Der Nachwuchspreis Green Photonics wird von der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung e.V. und ihrem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF ausgelobt. Die Auslobung erfolgt im Rahmen des Fraunhofer-Innovationsclusters »Green Photonics« mit finanzieller Unterstützung der Robert Bosch GmbH und der VDI Technologiezentrum GmbH als Einrichtung des Vereins Deutscher Ingenieure.

 

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe in Soest

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe in Soest arbeitet an der Charakterisierung und Entwicklung von Leuchtstoffen und Leuchtstoffsystemen. Zusammen mit Partnern und Auftraggebern aus Industrie, Forschung und Entwicklung forscht es auf den Gebieten der Leuchtstoffeffizienz, Zuverlässigkeit und Farbstabilität. Im Fokus stehen dabei umfassende optische und spektroskopische Analysen, thermische und mikrostrukturelle Charakterisierungen sowie Untersuchungen zur Langzeitstabilität von Leuchtdioden und Beleuchtungselementen.