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Aktuelle Forschungs- und Transferprojekte

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Forschungsprojekt Evaluierung der Wirksamkeit verschiedener Vergrämungsmaßnahmen zum Schutz von Wildtieren und zur Optimierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse

Kurztitel: WiOPro

Laufzeit: 15.03.2024-15.03.2027

Kurzbeschreibung

Jedes Jahr werden bei der Mahd von Dauergrünland und Feldgras Rehkitze und Junghasen getötet sowie die Gelege von Bodenbrütern ausgemäht. Für die Landwirtschaft stellt dies ein hohes Risiko für die Nutztiere dar, denn durch Kadaver verunreinigte Silagen enthalten Clostridium botulinum, was insbesondere bei Wiederkäuern zu Botulismus führt. Des Weiteren ist der Landwirt dazu verpflichtet, die zu mähende Fläche abzusuchen, was bei Unterlassen zu hohen Strafen führen kann, sollte ein Jungtier zu Schaden kommen. Aus diesen Gründen wird in der Landwirtschaft darauf geachtet, Jungwild aus Flächen zu vergrämen. Trotz intensiver Bemühungen zur Vergrämung durch das Absuchen der Flächen mit brauchbaren Jagdhunden, dem Aufstellen von Wildscheuchen, akustischen Warnern und dem Verteilen von Duftstoffen hat sich die Situation in den letzten Jahren dramatisch verschärft.

Auch im Ackerbau gibt es innovative Technologien wie die Saat von Mais in eine unmittelbar vorher gewalzte Zwischenfrucht, die für Wildtiere ein hohes Risiko darstellen.

Mit dem vorliegenden Projekt soll ein Beitrag zur Anwendung innovativer Technologien zur naturschutzgerechten Optimierung in landwirtschaftlichen Produktionsprozessen während der Grünlandmahd sowie im Ackerbau während der Maissaat in Zwischenfrüchte geleistet werden. Es ist davon auszugehen, dass verschiedene Vergrämungsmaßnahmen unterschiedlich schnell eine Wirkung entfalten und einen abweichenden Wirkungskreis haben. Aus diesem Grund wird innerhalb des Projekts unter Berücksichtigung der jeweiligen Umgebungsstruktur einer Fläche mit verschiedenen Vergrämungsmitteln gearbeitet.

Hierfür wird die Fläche mit der Drohne auf aktuelles Wildvorkommen überprüft und die GPS-Koordinaten des gefundenen Wilds gespeichert. Mittels GPS-Handgerät wird das jeweilige Vergrämungsmittel in der Fläche positioniert und der Erfolg der Maßnahme mit weiteren Drohnenflügen kontrolliert und dokumentiert. Hierbei sollen optische Wildscheuchen, optisch-akustische Wildscheuchen, optisch-olfaktorische Wildscheuchen sowie optisch-akustisch-olfaktorische Wildscheuchen geprüft werden.

Im Bereich des Ackerbaus werden Wildscheuchen und Drohne am Versuchsgut Merklingsen eingesetzt, um vor der Maissaat in Zwischenfrüchte Wild zu finden und zu vergrämen. Dieser Einsatzbereich ist bisher nicht verbreitet und könnte zur weiteren Wildrettung mittels Drohneneinsatz beitragen.

Da eine geordnete Kommunikation der gemachten Erfahrungen von ehrenamtlichen Wildrettern nicht stattfindet, können andere Wildtierretter davon nicht profitieren. Daher ist eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen in unterschiedlichen Personenkreisen, Beiträgen in Tageszeitungen, einschlägigen Fachzeitschriften und auf Tagungen sowie die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zu verschiedenen Methoden der Vergrämung und Risikoeinstufungen von Grünlandflächen mit einer Übersicht zu rechtlichen Grundlagen ebenso Ziel des Projekts.

Leitung / Kontakt

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Ausführende Stellen an der Fachhochschule Südwestfalen

Drittmittelgeber / Förderung

  • DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt