Laufzeit: Sept. 2022 bis Feb. 2025
Das Projekt ist angesiedelt im Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung im Bereich „Wissen-Dialog-Praxis“. Die landwirtschaftliche Haltung von Legehennen und Mastgeflügel in kleinen Gruppen ist inzwischen weit verbreitet und hat v. a. durch die Mobilstallhaltung der Legehennen an Bedeutung gewonnen. Schwierig ist es jedoch, geeignete Schlachtstätten zu finden, die kleine Partien akzeptieren. Sowohl ökologisch als auch konventionell wirtschaftende Betriebe haben am Ende des jeweiligen Produktionszyklus Schwierigkeiten, die Tiere regional und tierschutzorientiert schlachten zu können.
Die mobile Schlachtung von Geflügel stellt mittlerweile eine, wenn auch noch relativ neue, alternative Schlachtungsmethode dar. Für Aussagen zur Verminderung des Transport- und Schlachtstresses der Tiere in der mobilen Schlachtung fehlen bisher aussagekräftige Untersuchungen. Vorhandenes Wissen in der Praxis ist noch nicht gebündelt und aufbereitet. Strukturen zum Erfahrungsaustausch fehlen bisher ebenfalls. Im Sinne des Tierwohls ist es erforderlich, die beteiligten Personen in der Praxis bei der Einführung dieses neuen Verfahrens eng zu begleiten sowie neue Erkenntnisse für diesen Verfahrensprozess auf wissenschaftlicher Grundlage zu ermitteln, um einen Beitrag zum Tierwohl und Tierschutz zu leisten.
Neben dem Tierwohl und dem Tierschutz ist die Erfassung der Lagerung und Verarbeitung sowie der Schlachtkörperqualität ein wichtiger Bestandteil bei der wissenschaftlichen Begleitung des neuen Verfahrens der mobilen Schlachtung. Als Projektziele ergeben sich daher: a) die Erfassung und b) Entwicklung möglicher Maßnahmen und Verfahren(-sanweisungen) zur Minimierung bzw. Vermeidung von transport- und schlachtbedingten Stress sowie c) die Erarbeitung von Empfehlungen für die sachgerechte Lagerung der Schlachtkörper nach Beendigung des Schlachtprozesses und d) der Wissenstransfer in die Fach-Öffentlichkeit. Das Projekt wird einen Beitrag zur Steigerung des Tierwohls leisten und könnte damit auch zu einer verbesserten gesellschaftlichen Akzeptanz des Verfahrens führen.
Prof. Dr. Margit Wittmann
Prof. Dr. Marc Boelhauve
Ditlind Plange
Sabrina Burkert
Sandra Kronenberg
Rebecca Menten
Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest
Das Projekt „Förderung des Tierwohls in der mobilen Geflügelschlachtung“ ist Teil der Modell-und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages, Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen «2820MDT310»