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Aktuelle Forschungs- und Transferprojekte

Hühner auf der Wiese

Magnetische Amplifikationsanalytik in der Geflügelhaltung zum flexiblen Screening von Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen

Kurztitel: MAGniFlex

Laufzeit: 01.05.2023 – 30.04.2026

Kurzbeschreibung

Die konventionelle Geflügelhaltung ist aufgrund der hohen Bestandsdichte, dem flächendeckenden Antibiotika(AB)-Einsatz zur Vermeidung von Infektionskrankheiten und dem damit verbundenen Selektionsdruck im besonderen Maße von der Ausbildung von AB-Resistenzen (Antimikrobielle Resistenzen; AMR) betroffen. Trotz intensiver Forschungsaktivitäten und Anstrengungen in den letzten Jahren konnten die getroffenen Maßnahmen nur in geringem Maße den AB-Einsatz im Geflügelbereich senken. Ganzheitliche stufenübergreifende und integrierte Lösungsansätze in Kombination mit innovativen Verfahren sind gefordert, um eine ressourcenschonende Tierhaltung, einen nachhaltigen Einsatz von AB und eine hohe Qualität tierischer Produkte im Hinblick auf die One-Health-Strategie der WHO zu gewährleisten.

Ziel des Verbundprojektes MAGniFlex ist es, mittels Digitalisierung, verbesserter Probenahme und der Entwicklung neuartiger mobil einsetzbarer Schnelltestverfahren zum Nachweis bakterieller Erreger, AMR-Resistenzprofile und AB-Konzentrationen die Geflügelbestände gesund zu halten, einen potenziellen negativen Erregereintrag frühzeitiger zu detektieren, Resistenzprofile zu ermitteln, Antibiotikagaben reduziert aber gezielt einzusetzen und so die Belastung mit Erregern und Antibiotika entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis ins Lebensmittel zu minimieren.

Zielführend ist dabei die kontinuierliche Datenaufzeichnung, -zusammenführung, -dokumentation und -auswertung über die gesamte Produktionskette der Geflügelhaltung, um zu einer besseren und schnelleren Überwachung der Tiergesundheit und der Tierleistung zu führen. Darüber hinaus kann über ein kontinuierliches Monitoring frühzeitig mit adäquaten Maßnahmen eingegriffen und ein negativer Erregereintrag in die Lebensmittelkette reduziert bzw. im besten Fall vermieden werden. Aus den erfassten Daten lassen sich im Zeitablauf etwaige Problembereiche und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.

Für die Tierhaltenden besteht so ein erheblicher Mehrwert vor allem in den produktionstechnischen Faktoren, wie z.B. der kontinuierlichen Ermittlung der biologischen Leistungsdaten, der Eigenanalyse der Tierhaltung und einer digitalen, fortwährenden Dokumentation, welche als Entscheidungshilfe für Betriebsvergleiche und als Schwachstellenanalyse, sowie für Kontrollen genutzt werden kann und zudem gezielte Maßnahmen zur Anpassung von Fütterung und Haltung erlaubt. Mit der Analyse von betriebsindividuellen Risikofaktoren lassen sich die Betriebe auch betriebsübergreifend, wissenschaftlich untereinander vergleichen und die unterschiedlichen Haltungsformen können miteinander verglichen sowie umgesetzten Präventivmaßnahmen auf Wirksamkeit beurteilt werden.

Die Verfahren sollen entlang der Produktions- und Lebensmittelkette vom Küken über das Ei und den Schlachtkörper am Beispiel von Legehennen- und Mastbetrieben anhand der drei Zielpathogene Avian Pathogenic E. coli (APEC), Salmonella enterica (S. enterica) und Campylobacter jejuni (C. jejuni) in Testbetrieben demonstriert werden. Ziel ist es, langfristig in allen Produktionsstufen (Elterntiere, Brütereien, Legehennenhaltung, Aufzucht, Mastgeflügel) in stufenübergreifenden Ansätzen eine Verbesserung der Tiergesundheit zu erreichen.

Leitung / Kontakt

Prof. Dr. Marc Boelhauve

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Ausführende Stelle

Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, Standort Soest

Projektpartner

  • Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME)
  • Institut für Biologische Informationsprozesse (IBI-3), Forschungszentrum Jülich GmbH
  • ChainPoint GmbH www.chainpoint.com
  • Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin (FUB)
  • Bio-Security Management GmbH (Bio-Security)

Drittmittelgeber / Förderung

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Das Bild zeigt im oberen Bereich die Vernetzung der beteiligten Akteur*innen und den Datenaustausch durch die MAGniWARE. Dies beinhaltet neben den verschiedenen Stufen in der Geflügelhaltung (Brütereien, Kükenaufzucht, Mast oder Legehennen und Schlachter) auch die Tierärzte, Labore und QS und Veterinärämter. Im unteren Bereich ist der Output durch die MAGniWARE gezeigt. Aus der MAGniWARE lassen sich langfristig Handlungsempfehlunge für Tierhalter*innen ableiten, die Tiergesundheit wird verbessert und die Diagnostik im Stall optimiert.


Fragen zum Projekt oder zur Teilnahme?

Wenn Sie Fragen zum Projekt haben oder das Projekt aktiv mit Ihrer Teilnahme unterstützen möchten, kontaktieren Sie uns gerne über folgendes Kontaktformular. Gerne informieren wir Sie dann ausführlicher über das Projekt und die Möglichkeiten der Projektteilnahme. Vorrangig suchen wir geflügelhaltende Betriebe, die gerne als Testbetrieb die digitale Datenerfassung testen.

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