Kurztitel: Bunte Fahrgassen
Laufzeit: 01.05.2024 - 14.04.2027
Die Blattlaus ist deutschlandweit aufgrund ihrer Saugaktivität sowie als Überträger gefährlicher Viruskrankheiten eine der wichtigsten tierischen Schadorganismen in vielen landwirtschaftlichen Kulturen. Die Auswirkungen von Schädlingen unterhalb ökonomischer Schadschwellen zu halten und gleichzeitig den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel zu verringern, ist eine der größten Herausforderungen in der landwirtschaftlichen Produktion. Eine optimierte Nutzung bestehender Ökosystemleistungen durch die Modifikation von Habitaten ist ein vielversprechendes Instrument zur Bewältigung dieser Herausforderung. Ziel dieses Projektes „Bunte Fahrgassen“ ist es, die Effektivität der natürlichen Regulierung von Blattläusen durch Nutzarthropoden in Ackerbohnen / Winterweizen durch die sich wiederholende nutzungsintegrierte Einsaat optimierter Blühstreifen in die Fahrgassen von Ackerflächen zu steigern. Das maßgeschneiderte Habitat soll die natürlichen Feinde von Blattläusen durch die Bereitstellung von alternativen Nahrungsressourcen in Form von Nektar und Pollen fördern und die bidirektionale Ausbreitung dieser Nützlinge über die gesamte Produktionsfläche ermöglichen. Diese netzwerkartige Anordnung von Blühstreifen hat somit das Potenzial, dem sogenannten distance-decay Effekt, also der exponentiellen Abnahme der Nützlinge mit zunehmender Entfernung vom Blühstreifen, entgegenzuwirken. Diese Anlagemethode soll als weiterer Baustein im integrierten Pflanzenschutz als natürliche Regulierungsmaßnahme zum einen den Einsatz von Insektiziden verringern und zum anderen die Agrarlandschaft ökologisch intensivieren sowie optisch aufwerten.
Prof. Dr. Verena Haberlah-Korr
Simon Blümel
Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest
Feldsaaten Freudenberger GmbH & Co. KG
Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MLV)