Kurztitel: Alisa34
Laufzeit: 01.02.2025 - 31.01.2028
Das Forschungsprojekt Alisa34 – Artificial Licensing Support Application for B34 – hat das Ziel, komplexe Regelwerke im Rahmen des Rückbaus durch eine KI zugänglich zu machen, um u. a. Antragsprozesse für Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Die Projektpartnerin Framatome GmbH steht vor dem Problem, dass die Genehmigungsverfahren für den Rückbau des eigenen Strahlenschutzbereiches in Erlangen sehr aufwändig sind. Gleichzeitig scheidet Personal vor Beendigung des Rückbauvorhabens aus, welche Regelwerke, die bis in die 1970er Jahre hineinreichen, umfassend überblickt (Ruhestand etc.). Nun sind KIs, wie wir wissen, sehr gut in der Lage, Muster zu speichern, und neurosymbolische KIs sind noch besser darin, diese mit Logiken zu verknüpfen – perfekt für Regelwerke. Auf Grundlage dieser modernen KI-Ansätze sollen nun Large Language Models dazu gebracht werden, diese Tausenden von Seiten Regelwerke zu verstehen und Antragstellern eine Hilfe in den Prozessen zu geben, diese zu beschleunigen oder gar zu teilautomatisieren. Der Projektpartner Fachhochschule Südwestfalen erforscht hier Methoden der KI-Sicherheit, die es ermöglichen sollen, die Entscheidungen der Blackbox-LLMs transparent zu gestalten. Es werden spezialisierte KI-Methoden entwickelt, mittels derer es möglich sein wird, dass Antragsteller seitens Framatome GmbH in Dialog mit den Regelwerken treten können (‚Darf ich diese Tür ausbauen?‘), um Antworten zu erhalten und Widersprüche zu erkennen und zu vermeiden. Insbesondere im Umfeld der KI-Sicherheit sollen Methoden aufbauend auf dem Free Energy Principle und der Active Inference weiterentwickelt und zur Problemlösung eingesetzt werden. Wenn eine KI verstehen soll, warum etwas in einem Antragsverfahren erlaubt ist oder eben nicht, sind wir auf solche KI-Konzepte angewiesen und reine NN-basierte Verfahren unzureichend. Letztlich entwickeln wir hier eine Hilfestellung für alle Stakeholder, denn nicht nur die Framatome profitiert von einer beschleunigten Antragserstellung, sondern auch Experten oder Gutachter würden von einem solchen Tool bei der Verifizierung unterstützt werden. Hierbei bleibt der Mensch die zentrale Instanz, die entscheidet, was mit Aussagen einer Software (was eine KI letztlich ist) passiert. Alisa34 beschleunigt die Suche nach Widersprüchen, findet Passagen oder vergleichbare Fälle und sichert Wissen, wenn ein Experte in einer Domäne eine Organisation verlässt.
- Yasser Saeid
- Michael Walters
Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, Meschede
- Fachbereich I+W, Data Science Lab
- Framatome GmbH
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)