Aktuelle Forschungs- und Transferprojekte
Forschungsprojekt Maisuntersaat-easy
Kurzbeschreibung | Der Maisanbau in Deutschland hat in den letzten 30 Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Produktion von Silomais stellt eine sehr effiziente Form der Bereitstellung von Futter für Wiederkäuer und Substrate für Biogasanlagen dar. Seine humuszehrende Wirkung, die Gefahr von Nährstoffausträgen, Bodenverdichtung und Erosion haben den Maisanbaustark in die Kritik gebracht. Untersaaten von Gräsern in Mais sollen diese Risiken reduzieren. Durch das Unternehmen aquagrar wurde ein einfaches Verfahren entwickelt, dass schon seit Jahren in der Praxis erfolgreich ist. Die Untersaat wird bei diesem Verfahren gleichzeitig mit der Maissaat in einem Streifen von ca. 35 cm zwischen den Maisreihen gesät, so dass ein Abstand von ca. 20 cm zwischen Untersaat und benachbarter Maisreihe gewährleistet ist – auch an Hanglagen. Als Untersaatgras werden sehr langsam wachsende Rasenrotschwingelsorten verwendet. Eine Wachstumskonkurrenz um Nährstoffe, Wasser und Licht zwischen Untersaat und Mais wird trotz des frühen Untersaattermins dadurch vermieden. Für die Unkrautbekämpfung wurden in Versuchen Mais-Herbizide gefunden, die den Rotschwingel schonen und eine gute Unkrautunterdrückung bewirken. Die Untersaatkosten betragen nur ca. 15-20 €/ha. Das sind 20 bis 30% der Kosten einer üblichen breitflächigen Maisuntersaat. Ein Patent für dieses Verfahren wurde an den Projektpartner aqugrar erteilt. Um die Anwendbarkeit in verschiedensten Regionen zu testen und anzupassen, soll in einem sogenannten „Ringversuch“ in fünf verschiedenen Naturräumen (Bergisches Land, Westerwald, Kölner Bucht, Münsterland und Soester Börde) aus entsprechenden Versuchsvarianten die passenden Rotschwingelsorten und mithilfe des Projektpartners Bayer Cropscience angepasste Herbizidstrategien für die Regionen gefunden werden. Außerdem muss der nachträgliche Anbau der Untersaateinrichtung an vorhandene Maislegemaschinen soweit entwickelt werden, dass sie von professionellen Firmen hergestellt und verkauft werden können. Das neu entwickelte Verfahren hätte das Potential in der breiten landwirtschaftlichen Praxis angewandt zu werden. Die FH SWF ist an der Anlage und Auswertung der Freilandversuche beteiligt und für die wissenschaftliche Auswertung zuständig. Die Ergebnisse werden Gegenstand einer Dissertation sein. |
Leitung / Kontakt | Prof. Dr. agr. Harald Laser |
Mitarbeiter*innen | Msc. agr. David Menskes(ab 3/2023) |
Ausführende Stelle | Fachhochschule Südwestfalen - Standort Soest - Fachbereich Agrarwirtschaft |
Beteiligte Fachbereiche / Firmen / Institutionen |
|
Drittmittelgeber / Förderung | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung / Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft |
Geplanter Projektzeitraum | 01.05.2022 - 31.12.2024 |