Warum Projekte schiefgehen
Freitag, 07.06.2024 von 14:00 - 15:30 Uhr,
Hagen (Haldener Straße 182, 58095 Hagen), Raum H106 (Arena)
Referent: Dr. Rainer Janßen
In diesem Vortrag reflektiert Rainer Janssen seine Erfahrung aus mehr als 10 Jahren CIO eines der größten deutschen Unternehmen. Er diskutiert dazu die vielfältigen Gründe, warum Projekte oft nicht den erwarteten Erfolg erzielen. Er beginnt mit der Herausforderung, die die weit verbreitete Nutzung von PowerPoint darstellt und wie sie zur Komplexitätsreduktion verleitet. Ein weiterer Fokus liegt auf der 80/20-Regel und deren missverständliche Anwendung, die kritische Aspekte von Projekten vernachlässigen kann. Janssen beleuchtet zusätzlich das Phänomen unerkannter Widerstände gegen Veränderungen und die Schwierigkeiten, die sich aus multikulturellen Teams und Sprachbarrieren ergeben. Die Bedeutung der Auswahl geeigneter Mitarbeiter und der richtigen Teamzusammensetzung wird ebenso diskutiert wie die oft mangelnde Entscheidungsfähigkeit innerhalb von Projektteams. Besonders eingegangen wird auf das "Not Invented Here"-Syndrom, das innovative Lösungen blockieren kann. Abschließend betrachtet Janssen technische Herausforderungen, die zwar seltener sind, aber dennoch signifikante Stolpersteine darstellen können. Ziel des Vortrags ist es, praktische Lösungen und Strategien zu entwickeln, um diese Hindernisse zu überwinden und die Erfolgsrate von Projekten zu erhöhen.
Dr. Rainer Janßen studierte Mathematik und Informatik in Kiel und Kaiserslautern, und arbeitete für mehrere namhafte Unternehmen. Zuletzt leitete er die gesamte globale IT-Organisation der Rückversicherungsgruppe Munich-Re, mit zu dem Zeitpunkt etwa 2000 Mitarbeitern weltweit. Er wurde von Computerwoche und dem CIO Magazin zum „CIO des Jahres 2008“ und „CIO der Dekade 2001-2011“ gewählt, und gewann den „Global Exchange Award 2014“. Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der deutschen „IT Hall of Fame“ nominiert. Zudem war Dr. Janßen vielfach in Beiräten und Beratungsfunktionen von Regierungen und Universitäten und als Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften aktiv; und war das erste nicht-akademische Mitglied im Präsidium der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (1993-2003).