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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
17.03.2022

Ideen wachsen Flügel, Visionen bekommen Reifen

Kombination aus Kart und Fahrsimulator beim Mammut Startupfestival auf dem zweiten Platz – Impulse für regionale Gründer- und Innovationskultur

Soest. „Das setzt sich nicht durch“ – ist eine gängige Reaktion auf Erfindungen, an die zu Beginn niemand glaubt. So hielt Kaiser Wilhelm II. das Automobil für eine „vorübergehende Erscheinung“. Und sogar noch im Jahr 2001 meinte ein Zukunftsforscher, das Internet werde kein Massemedium. Möglicherweise katapultieren die Ideen, die beim Mammut Startupfestival der Fachhochschule Südwestfalen vorgestellt wurden, die Menschheit nicht auf neue Level – verblüffend neu und unterhaltsam anders waren sie allemal. Ein Gründer ist FH-Student Sofiene Lassoued. Mit seinem Geschäftsmodell für eine Kombination aus Kartfahren und Fahrsimulator landete er beim Ideenwettbewerb auf dem zweiten Platz.

Höhle der Mammuts statt Höhle der Löwen – in einem sogenannten Pitch-Contest stellten Start-ups aus der Region ihre Gründungsideen vor Publikum und einer Jury vor. Insgesamt wurden 33 Geschäftsmodelle und Innovationen präsentiert.  Maßgeblich dabei waren Kreativität, Hartnäckigkeit und Leidenschaft. Gewonnen hat Dr. Marie-Isabel Popzyk, promovierte Maschinenbau-Ingenieurin der RWTH Aachen, mit ihrer Geschäftsidee für eine präventive Brandschutzlösung für Lithium-Ionen-Akkus. Den zweiten Platz belegte Sofiene Lassoued. Er studiert Systems Engineering and Engineering Management an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest und ging mit „FPV Karting“ an den Start. Dahinter steckt die Idee, herkömmliches Kartfahren in der Kombination mit einem Fahrsimulator noch spektakulärer zu machen. Dabei sitzen die Fahrer*innen in einem Simulator und steuern ein „reales“ RC-Modellauto über Funk. Pilot*innen tragen eine so genannte FPV-Brille (first person view) und können über dieses technische Hilfsmittel die Sicht des Autos übernehmen. Das Fahrzeug ist mit einer hochauflösenden, drahtlosen Kamera ausgestattet und streamt in Echtzeit Bilder von der Rennstrecke an die Videobrille. Mehr noch, Sensoren erfassen die geografische Beschaffenheit wie Kurven oder Unebenheiten. Der Simulator wandelt diese Umgebungsinformationen in entsprechende Bewegungen um, sodass Fahrer*innen die Strecke regelrecht „fühlen“ können. Über ein Headset geht der passende Sound direkt von der Rennstrecke ein. „Es scheint, als wäre man geschrumpft und würde direkt im Spielzeugauto sitzen“, verdeutlicht der Erfinder. Es stehen verschiedene Rennstrecken und Gelände zur Auswahl. Dabei sind selbst riskante Manöver und kritische Fahrsituationen für die Pilot*innen absolut ungefährlich.

„Als Ingenieur bin ich immer auf der Suche nach Innovationen. Mein Ziel ist es, das Kartfahren als Freizeitgestaltung ganz neu zu erfinden und das zu einem erschwinglichen Preis. Auf professioneller Ebene kann daraus ein neuer Trendsport werden, mit internationalen Wettbewerben“, beschreibt der Master-Student seine Motivation. Als Zielgruppe definiert er Rennsportliebhaber, Kartcenter-Kunden, Videospiel- und Adrenalin-Fans. Angedacht sind ganze Zentren mit bis zu zehn Simulatoren, in denen Kund*innen realistische Fahrerfahrungen ohne Verletzungsrisiko machen können. Von Anfang an unterstützt und ermutigt wurde er von Dr. Henrik Janzen, Professor für das Fachgebiet Management. Die nächsten Schritte sind jetzt eine Produktpräsentation vor potenziellen Kund*innen, die Fertigstellung und Optimierung des Prototyps sowie die Suche nach Investoren.

Das Mammut Startupfestival ist ein Projekt der Fachhochschule Südwestfalen, gefördert aus dem Programm Leader sein! – Bürgerregion am Sorpesee. Ziel ist es, Impulse für eine regionale Gründer- und Innovationskultur zu setzen. Mehr Informationen unter:  http://www.mammut-startupfestival.de.