Pressemitteilung-Detail
Wertvoll für die Persönlichkeit und den Beruf
Medienpädagogik berufsbegleitend studieren – Christin Hartmann und Franziska Christiansen zählen zu den ersten Absolvent*innen
Soest. Der Beruf nimmt einen großen Teil der Lebenszeit in Anspruch. Den meisten geht es nicht nur darum, Geld zu verdienen. Der Job ist idealerweise angenehm anspruchsvoll, abwechslungsreich und schafft eine Form von innerer Zufriedenheit, sodass Erwerbstägige voll und ganz hinter dem stehen können, was sie beruflich tun. Sind diese Bedingungen nicht gegeben, lohnt es sich, über eine Veränderung nachzudenken. Dabei ist nicht immer ein kompletter Neuanfang erforderlich. Christin Hartmann und Franziska Christiansen haben neben dem Beruf studiert und gehören jetzt zu den ersten Absolvent*innen im Masterstudiengang Medienpädagogik.
Christin Hartmann hat bereits einen Bachelor im Fach Medienwissenschaft und nach dem ersten Studium in verschiedenen Bereichen wie Marketing, Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet. „Ich habe schnell gemerkt, dass mir in diesen Bereichen der gesellschaftliche Mehrwert fehlt. Ich habe mich nicht besonders wohl dabei gefühlt, Produkte für den Konsum zu vermarkten und war am Ende des Tages nicht sonderlich zufrieden. Außerdem war der Druck extrem hoch. Doch wofür?“, berichtet die 30-Jährige von ihren ersten Berufserfahrungen. Etwas „Wertvolles“ machen, Menschen unterstützen, Unsicherheiten in Bezug auf Medien und digitale Technologien nehmen und gemeinsam an einer reflexiven, kritischen, kreativen und souveränen Mediennutzung arbeiten – das war es, was die in Bonn lebende Absolventin sich vorgestellt und im Studienangebot Medienpädagogik an der Fachhochschule Südwestfalen gefunden hat. In dem berufsbegleitenden Studiengang werden die Inhalte zu ca. 70 Prozent über Selbststudienmaterialien und zu ca. 30 Prozent über Präsenzveranstaltungen und Videokonferenzen vermittelt. Die Regelstudienzeit beträgt fünf bzw. sechs Semester, abhängig von den Voraussetzungen. Für Christin Hartmann bestand die größte Herausforderung darin, die Zeit für Studium, Job in Teilzeit und freiberuflicher Tätigkeit zu managen und die Wochenenden fürs Lernen und die Lehrveranstaltungen zu reservieren: „Die Freizeit bleibt während eines berufsbegleitenden Studiums schon auf der Strecke. Doch wenn man dafür seiner Leidenschaft nachgehen kann, lohnt es sich.“ Besonders gut gefallen hat ihr die sehr persönliche Betreuung: „Die Professorinnen und Professoren waren durchweg sehr engagiert und bei Fragen jederzeit erreichbar. Ich habe mich wahnsinnig gut aufgehoben, unterstützt und gesehen gefühlt. Das war ganz anders als an einer Uni, wo man oft nur eine Nummer in einem großen Studiengang ist.“
Ganz ähnlich ist es Franziska Christiansen ergangen. Die gelernte Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek, hat nach der beruflichen Ausbildung einen Bachelorabschluss im Studiengang Informationsmanagement erworben. Einen Master in Vollzeit anzuschließen, kam für Christiansen nicht infrage, vor allem, da sie bereits als Gesamtleiterin des Medienzentrums im Landkreis Peine in Vollzeit beruflich Fuß gefasst hatte. „An dem Medienpädagogikstudium reizte mich der pädagogisch-didaktische Aspekt, der mir aus Ausbildung und Studium noch fehlte. Ich engagiere mich in meiner Freizeit im Kinder- und Jugendbereich und bekomme auch in meinem Job täglich mit, welchen großen Stellenwert Themen wie Mediennutzung, Medienverhalten und Lesekompetenz haben. Für mich war die Frage spannend, wie bringe ich Eltern und Kinder zusammen, wie bringe ich Schule und Kinder zusammen in Bezug auf diese gesellschaftlich sehr relevanten Themen.“ Als besonders angenehmen hat sie die Zusammensetzung der Studierendengruppen empfunden: „Wir waren wirklich bunt gemischt sozusagen, was die Altersstruktur angeht, es waren Mütter und Väter dabei und die beruflichen Werdegänge waren durchaus auch total unterschiedlich. Es gab immer ein Thema, zu dem jemand aus der Gruppe bereits Erfahrung gesammelt und fachlich etwas beitragen konnte. Das habe ich als unglaublich bereichernd empfunden.“ Das Studium sei eine sehr arbeitsreiche, aber insgesamt auch eine sehr wertvolle Zeit gewesen. Studieninteressierten rät sie, offen gegenüber hybriden Lehrformaten zu sein sowie Machbarkeit und die Ansprüche an sich selbst in ein gesundes Verhältnis zu bringen.
Medienpädagogik wird seit dem Sommersemester 2021 an der Fachhochschule angeboten. Die beiden Absolventinnen gehören somit zum ersten Jahrgang. Für beide hat sich der berufliche Einsatzbereich durch den Master erheblich erweitert. Christin Hartmann wurde schon während des Studiums eine Position als Projektleiterin für das Digitale Medienzentrum bei einem Träger für Kindertageseinrichtungen angeboten und ist jetzt Referentin in der Familienbildung mit Schwerpunkt auf medienpädagogischen Projekten in KiTas und Familienzentren. Franziska Christiansen ist jetzt Leiterin der Kreisbildstelle des Medienzentrums Peine und möchte dort medienpädagogische Themen voranbringen. Außerdem ist sie bereits gefragt worden, ob sie als Dozentin in ihrem Fachgebiet arbeiten möchte.
Weitere Informationen zum berufsbegleitenden Masterstudiengang Medienpädagogik auch unter www.fh-swf.de/cms/master-medienpaedagogik.