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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
21.11.2023

Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen für Südwestfalen

Fachhochschule Südwestfalen und SIHK präsentieren und diskutieren die Ergebnisse einer großen Unternehmensumfrage

Iserlohn. Im Rahmen des Projekts "Digitalise_SWF" hat die Fachhochschule Südwestfalen gemeinsam mit der SIHK zu Hagen im Sommer eine Umfrage zum Thema "Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen für Südwestfalen" durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage wurden nun offiziell vorgestellt und mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hochschule und Unternehmen in der A-Halle am Standort Iserlohn diskutiert.

Der viel zitierte Fachkräftemangel geistert schon lange als Schreckgespenst durch die deutsche Wirtschaft. Einige Branchen sind stärker betroffen als andere. Gleiches gilt für die verschiedenen Regionen. Auch in Südwestfalen wird es höchste Zeit, sich dem Thema zu stellen und an Lösungen zu arbeiten. Das haben die Fachhochschule Südwestfalen und die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen erkannt und sind tätig geworden. Gemeinsam starteten sie eine Umfrage, bei der sich 45 Unternehmen aus der Region zu diesem Thema äußerten. Konkret ging es darum, ihren Fachkräftebedarf und dessen Dringlichkeit zu ermitteln und ihn anschließend zu diskutieren. An der Diskussionsrunde nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachbereichen, der Agentur Mark und der Agentur für Arbeit Teil.
 

Dank des umfangreichen Vortrags von Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut für Wirtschaft, der die Rolle der Hochschulen im Kontext des Fachkräftemangels erläuterte, konnten die Ergebnisse aus der Region in den bundesweiten Kontext gesetzt werden. Schnell wurde beim Blick auf die Zahlen klar: Die Nachfrage ist da, das Angebot auch. Dr. Ingrid Thaler, Leiterin des International Office, bezifferte den Anteil der ausländischen Studierenden an der Fachhochschule Südwestfalen auf 13 Prozent. „Über 1200 Studierende kommen also aus dem Ausland. Das ist ein enormes Potenzial“, so Thaler. Und dieses Potenzial trifft in der heimischen Wirtschaft auf eine große Nachfrage, allerdings auch auf gewisse Vorbehalte und mangelnde Erfahrung mit Fachkräften aus dem Ausland. 83 % der befragten Unternehmen sehen einen konkreten Bedarf, 78 Prozent haben Kunden im Ausland und 77 Prozent sind grundsätzlich bereit, im Kampf gegen den Fachkräftemangel auf internationale Studierende zu setzen. Erfahrungen mit internationalen Fachkräften hat allerdings bisher erst gut die Hälfte der Unternehmen gemacht. „Viele sehen weiterhin die Sprachbarriere als großes Problem“, schlussfolgert Nick Neidl, Referent der SIHK.

 

Vom Nutzen der Umfrage zeigten sich die Veranstalter ebenso überzeugt wie vom Veranstaltungsformat. „Wir haben das Thema in der Hochschule platziert und damit die vielen informellen Diskussionen dazu in einem öffentlichen Diskussionsformat mit den heimischen Unternehmen gebündelt“,
resümiert Prof. Dr. Nevoigt, Prorektor für Forschung und Transfer.


Für die Hochschule leitet Dr. Ingrid Thaler aus den ermittelten Daten konkreten Handlungsbedarf ab. „Wir können Brückenbauer sein, müssen uns dabei aber vermehrt um die Integration ausländischer Studierender in den regionalen Arbeitsmarkt kümmern und uns dazu gut mit den Unternehmen vernetzen. Das ist eine neue, aber sehr wichtige Aufgabe für uns.“ Konkrete Ansatzpunkte gibt es bereits. Der DAAD hat diesen Herbst ein Förderprogramm zur Arbeitsmarktintegration internationaler Studierender über den Ausbau von etablierten Wirtschaftsnetzwerken ausgeschrieben.