Pressemitteilung-Detail

Fachlicher Austausch und neue Perspektiven
Prof. Dr. Sinan Kandemir vom Izmir Institute of Technology lehrt an der FH Südwestfalen in den Bereichen Werkstoffe und Fertigungsverfahren
Soest. Weltweit vernetztes Wissen und Kontakte zu Partnerhochschulen in aller Welt bereichern Studium, Lehre und Forschung. Internationalisierung wird an der Fachhochschule Südwestfalen nicht als Pflichtübung verstanden, sondern prägt ihr strategisches Handeln als regional vernetzte und global denkende Hochschule in den Feldern Internationale Kooperationen und Netzwerke, Studium und Lehre sowie Forschung und Wissenstransfer. Standortübergreifend sind vier internationale Studiengänge im Programm. Außerdem unterstützt das International Office der FH Studierende und Beschäftigte intensiv bei der Planung und Durchführung von Auslandsaufenthalten. Umgekehrt bringen Studierende und Lehrende von internationalen Hochschulen neue Perspektiven an den Campus. Prof. Dr. Sinan Kandemir aus Izmir in der Türkei ist für ein gutes Jahr am Standort Soest, um die Lehre mit seinem Wissen im Fachgebiet Maschinenbau und Fertigungstechnik zu bereichern.
Prof. Dr. Sinan Kandemir lehrt und forscht an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Izmir Yüksek Teknoloji Enstitüsü, eine Technische Universität in Urla. Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Die Hochschule ist die einzige ihrer Art in der Türkei mit besonderem Schwerpunkt auf wissenschaftlicher Forschung. Prof. Kandemir ist Prodekan am Fachbereich Maschinenbau. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Leichtmetalle, Verbundwerkstoffe, Nanomaterialien, Fertigungsverfahren, mechanische Prüfung und Materialanalyse sowie in der Elektronenmikroskopie und Tribologie. Die Verbindung zwischen dem Izmir Institute of Technology und der Fachhochschule Südwestfalen wurde bereits im Rahmen des EU-Programms für Lebenslanges Lernen (2007-2013) geknüpft. Die Partnerschaft gilt für alle Standorte und bietet Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten Formen der Zusammenarbeit in den Bereichen Digitalisierung und Informatik, Natur- und Geisteswissenschaften sowie Technik- und Ingenieurwissenschaften.
Sinan Kandemir kennt den Campus in Soest bereits sehr gut. Im vergangenen Jahr hat er hier eine Gastdozentur im Rahmen des Erasmus-Programms absolviert, jetzt schließt er eine Lehrtätigkeit als Gastdozent für den Zeitraum eines zwei-semestrigen Sabbaticals an. Unterstützt haben ihn dabei das International Office der FH, Prof. Dr. Dominik Aufderheide vom Fachbereich Elektrische Energietechnik sowie Prof. Dr. Anne Schulz-Beenken vom Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik. In Zusammenarbeit mit der Professorin möchte der Wissenschaftler im Bereich der Fügeverfahren von Stahl forschen. Die Fügetechnik gilt als zentrale Technologie in der Produktion und meint das dauerhafte Verbinden von zwei oder mehr Bauteilen. Entscheidend sind dabei Kenntnisse über die Mikrostruktur der zu verbindenden Materialien. Im Rahmen von Zugversuchen wird getestet, wieviel Kraft aufgewendet werden muss, um Stahl zu brechen. Dies lässt Rückschlüsse auf die elastischen Eigenschaften des Werkstoffes zu.
Außerdem hält Prof. Kandemir Vorlesungen in englischer Sprache. Im Seminar „Advanced Production Engineering“ vermittelt er Studierenden im internationalen Masterstudiengang Systems Engineering and Engineering Management (SEEM) Kenntnisse aus dem Bereich der Fertigungstechnik. „Besonders interessant finde ich in diesem Kurs die Zusammensetzung. Die internationale Atmosphäre ist großartig. Und wir haben hier Studierende mit verschiedenen Abschlüssen und fachlichen Hintergründen, darunter Maschinenbau, Mechatronik oder Elektronik. Das bereichert die Diskussionen und das Lernen in der Gruppe ungemein“, beschreibt er seine Lehrtätigkeit an der FH. Mögliche Anwendungsformen in der Praxis hat sich Prof. Dr. Kandemir mit Studierenden im Rahmen einer Exkursion zum Soester Standort der Hammerer Aluminium Industries GmbH – kurz HAI – angesehen. Das Unternehmen mit Sitz in Österreich versteht sich als Hidden Champion in der Aluminiumindustrie und bietet nachhaltige Lösungen für die Branchen Transport, Bau und Industrie an. „Das war eine wirklich schöne Erfahrung, die aktuellen Fertigungstechnologien in der Automobilindustrie zu sehen“, resümiert Kandemir.