Pressemitteilung-Detail
Zukunft der Landwirtschaft im Fokus
Soester Agrarforum 2025 unter dem Motto „Raus aus den Subventionen – innovative Steuerungsinstrumente!“ – Agrarpreis für Marlies Bresser
Soest. Am 10. Januar fand in der Stadthalle in Soest das Soester Agrarforum 2025 statt. Unter dem Motto „Raus aus den Subventionen – innovative Steuerungsinstrumente!“ lag der Fokus auf einer Auseinandersetzung mit der Zukunft der Landwirtschaft. Auf Einladung der Fachhochschule Südwestfalen und des Ehemaligenverbandes Susatia nahmen über 700 Gäste vor Ort und online teil.
Unmittelbar nach der Begrüßung durch den Dekan des Fachbereichs Agrarwirtschaft Prof. Dr. Marc Boelhauve stand zum 25. Mal die Vergabe des mit 1000 Euro prämierten Soester Agrarpreis durch die Susatia auf dem Programm. Die diesjährige Preisträgerin ist Marlies Bresser, eine junge Frau aus Enniger im Kreis Warendorf, die gleichsam für Tradition und Zukunft der Landwirtschaft steht.
Marlies Bresser hat ihre Masterarbeit über das Thema „Agrartechnischer Vergleich der Bodendruckverteilung unter verschiedenen Raupenlaufwerken für Mähdrescher“ geschrieben und mit der Note „Sehr gut“ absolviert. Aktuell arbeitet sie im Unternehmen GEA Melktechnik im Bereich Softwareanwendungen für Herdenmanagement und -Kontrolle. Geprägt hat sie ihre Jugend auf dem elterlichen Milchviehbetrieb im Münsterland. Auf das Abitur folgte eine Ausbildung zur Mechatronikerin für Agrartechnik, die sie als Innungsbeste abschloss. Im Anschluss dann das jeweils überdurchschnittlich abgeschlossene Bachelor- und Masterstudium der Agrarwirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest.
Soester Agrarpreisträger verdienen sich ihren Preis nicht nur durch Studienleistungen. Erforderlich sind zudem besonderes Engagement auch außerhalb des Lernens sowie eine beispielhafte Persönlichkeitsentwicklung, wie Susatia-Vorstand Hathumar Rustige erklärte. „Ich hoffe für die Zukunft, dass ich mehr Frauen dazu motivieren kann, in die Landtechnikbranche zu kommen,“ sagt Bresser in ihrer Dankesrede. Ein Vorhaben, das sie selbst nicht nur als Agrar-Absolventin vorlebt: Durch den Lebenslauf von Marie Bresser zieht sich ehrenamtliches Engagement wie ein roter Faden, sei es in der Jugendausbildung oder bei der Organisation von Exkursionen für Mitstudierende nach Spanien, Neubrandenburg oder Dänemark.
Nach einem Grußwort aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW durch Staatssekretär Dr. Martin Berges ging es dann um das Thema Subventionen. „Wichtige agrarpolitische Ziele in Deutschland und der EU sind die Ernährungssicherung mit hochwertigen Lebensmitteln, der Erhalt der Biodiversität, die Reduzierung der Treibhausgasemissionen sowie die Verbesserung des Tierwohls“, führte Prof. Dr. Friedrich Kerkhof aus. Zur Förderung von Umweltleistungen seien in der Agrarpolitik insbesondere Maßnahmen geeignet, welche sich an Marktmechanismen orientieren und die Akzeptanz der Landwirte fördern. „Flächenbezogene pauschale Subventionen haben keine Zukunft“, so Kerkhof. „Prämien müssen für konkrete Umweltleistungen gewährt werden.“
Die Teilnehmenden diskutierten vor diesem Hintergrund Alternativen für die Agrarpolitik wie die erfolgsorientierte Agrarprämie, die die Erreichung von Green Deal-Zielen mit finanziellen Beiträgen honoriert. Ergänzend dazu gab es Impulse für eine resiliente Tierernährung und Master-Studierende berichteten auf dem Podium und in einer Poster-Ausstellung von ihren aktuellen Studienprojekten.
Soester Agrarforum
Seit 1990 findet das Soester Agrarforum ohne Unterbrechung immer am zweiten Freitag im neuen Jahr in der Soester Stadthalle statt. Die Traditionsveranstaltung organisieren der Soester Fachbereich Agrarwirtschaft und Susatia, der Verband der Studierenden und ehemaligen Studierenden, Freunde und Förderer.
Jedes Jahr findet das Forum unter einem neuen Thema statt - eingeladen sind unter anderem NRW-Spitzenpolitiker*innen, Landwirt*innen aus ganz Deutschland sowie Expert*innen und Professor*innen auf dem Gebiet der Agrarwirtschaft. Hier sollen hochaktuelle Fragen umfassend analysiert und diskutiert werden. Die Studierenden der Fachhochschule Südwestfalen sind ebenfalls aktiv in die Gestaltung des Tages mit einbezogen.