Pressemitteilung-Detail
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Talentscouting - Chancen statt Hindernisse
Vier Talentscouts an der Fachhochschule Südwestfalen unterstützen künftig Jugendliche bei ihrem Weg in Beruf oder Studium
Iserlohn/Südwestfalen. Seit Dezember 2024 beschäftigt die Fachhochschule Südwestfalen vier Talentscouts. Sie sind Teil des Talentscouting-Programms an staatlichen Hochschulen, das seit zehn Jahren vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Ziel ist es, Jugendliche aus weniger privilegierten Bildungsverhältnissen bei ihrer beruflichen Zukunftsgestaltung langfristig zu begleiten.
Das Talentscouting startete im Jahr 2012 als Projekt der Westfälischen Hochschule. Nun bauen die Talentscouts Larissa Busemann, Carina Fast, Denis Kalushi und Nuray Kaya das Netzwerk in der Region Südwestfalen aus. Sie sollen hier Schülerinnen und Schüler aktiv im Berufs- und Studienorientierungsprozess unterstützen.
Talent zu haben heiße dabei nicht zwingend überdurchschnittliche Schulleistungen zu erbringen. „Es geht darum, sein Leben und seine Zukunftsplanung in die Hand zu nehmen, obwohl man Hürden zu bewältigen hat“, so Carina Fast. Der Fokus liege auf Jugendlichen, die aus Nichtakademikerfamilien stammen oder aufgrund von besonderen Herausforderungen Unterstützung benötigen. „Wir möchten den Jugendlichen helfen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und den Mut zu finden, ihren eigenen Weg zu gehen“, erklärt Nuray Kaya.
Das Programm bietet eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten, darunter individuelle Beratungsgespräche, Workshops und Informationsveranstaltungen an Schulen. Darüber hinaus umfasst es eine intensive und langfristige Begleitung der Jugendlichen, die auch außerhalb der Schule stattfindet. „Genau diese Intensität der Begleitung und die langfristige Unterstützung sind die entscheidenden Unterschiede zur Tätigkeit der Allgemeinen Studienberatung“, betont Sachgebietsleiterin Sabine Knipps.
Die Talentscouts werden den Jugendlichen zur Seite stehen, um gemeinsam herauszufinden, ob eine Ausbildung, ein Studium oder andere Bildungswege für sie in Frage kommen. „Es ist uns wichtig, dass die Jugendlichen ohne Druck und Stress ihre Möglichkeiten entdecken können und sich durch niederschwellige Angebote an uns wenden können“, so Larissa Busemann.
Die Talentscouts bringen nicht nur akademische Qualifikationen mit, sondern auch wertvolle Erfahrungen unter anderem aus der Jugendhilfe und Beratung rund um das Thema Hochschulzugang. Alle vier Talentscouts stammen selbst aus Nichtakademikerfamilien und kennen die Herausforderungen, mit denen Schülerinnen und Schüler konfrontiert werden, aus eigener Erfahrung. „Ich möchte anderen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind und ihnen zeigen, dass es viele Wege zum Erfolg gibt“, sagt Denis Kalushi.
Seit Anfang des Jahres läuft die Qualifizierung der Talentscouts der Fachhochschule Südwestfalen im Gelsenkirchener Zentrum für Talentförderung. Aktuell begleiten sie andere Scouts zu deren Schulen und hospitieren dort. Im Frühjahr starten die vier jeweils an einer Schule in der Region mit Infoveranstaltungen und Sprechstunden für Schülerinnen und Schüler. Schritt für Schritt soll dann das Netzwerk in Südwestfalen ausgebaut werden. Mehr Informationen zum Talentsscouting gibt es unter: www.fh-swf.de/cms/talentscouting
NRW-Talentscouting
Das Talentscouting-Programm unterstützt leistungsorientierte Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen bei ihrem Weg zum Beruf oder Studium. Weil in Deutschland oftmals nicht die Talente und Fähigkeiten über den Bildungsweg bestimmen, sondern die familiären Hintergründe, werden Schülerinnen und Schüler bei der Studien- oder Berufswahl von Talentscouts begleitet.
Zentrale Servicestelle für die beteiligten Hochschulen wie auch Anlaufstelle für die Schulen ist das nordrhein-westfälische Zentrum für Talentförderung. Das Zentrum koordiniert die Arbeit der Talentscouts und hat ein Qualifizierungsprogramm für neue Talentscouts entwickelt.