Der Dekan im Interview
FB Maschinenbau-Automatisierungstechnik
Prof. Dr.-Ing. Andreas Brenke über Aufgaben, Ziele und Chancen
Wie lange sind Sie bereits an der Fachhochschule Südwestfalen?
In Soest an der FH bin ich seit 2013.
Welche Fächer unterrichten Sie als Professor?
Meine Schwerpunkte sind Logistik, Betriebswirtschaftslehre, Fabrikplanung und die Simulation von Produktionsabläufen.
Was gefällt Ihnen an der Fachhochschule Südwestfalen?
Die Fachhochschule Südwestfalen ist in der Region flächendeckend präsent. Das ist sehr gut und das ist eine unserer Stärken, die wir nutzen und weiter ausbauen müssen. Dazu kommt unser Praxisbezug sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in der Lehre. Wir kennen die Region, wir kennen die Anforderungen und Probleme. D.h. wir können maßgeschneiderte Leistungen und Problemlösungen für die Wirtschaft und die Region erbringen. In Soest sind wir da schon sehr weit.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Fachbereich?
Die Entwicklung, die unser Fachbereich gemacht hat, finde ich ganz toll. Er hat die Entwicklung vom klassischen, reinen Maschinenbau-Fachbereich zum modernen Maschinenbau erfolgreich absolviert und bleibt weiter am Ball. In einer ersten Entwicklungsstufe haben wir zunächst Betriebswirtschaft und den Bereich Logistik mit in unser Angebot aufgenommen. Damit haben wir auf Anforderungen und das Feed-Back der Unternehmen und Institutionen in unsrer Region reagiert, v.a. der Unternehmen, denn sie sind schließlich die Abnehmer unserer Studierenden.
Wir haben schon vor Jahren mit einigen Unternehmen aus der Region das sog. Soester Modell entwickelt, bei dem die Unternehmen einige Studierende finanziell unterstützen, die Studierenden andererseits in der vorlesungsfreien Zeit in den Unternehmen sind und an Ingenieurtätigkeiten herangeführt werden . Es gibt einen Arbeitskreis mit den Unternehmen in dem ein ständiger Erfahrungsaustausch stattfindet. Das berücksichtigen wir natürlich in unseren Lehrinhalten.
Die Anforderungen, die die Wirtschaft an uns und unsere Studierenden, bzw. Absolventen stellt, wachsen stetig, vor allem auch im Projektmanagementbereich. Mit unserem Studiengang Design- und Projektmanagement, der übrigens bundesweit ein Unikat ist, haben wir auf diese Entwicklung reagiert.
Seit 2014 bieten wir zudem den berufsbegleitenden Master-Studiengang Technik- und Unternehmensmanagement an. Er ist maßgeschneidert für Absolventen technischer Studiengänge, die bereits Berufserfahrung besitzen und sich in Führungspositionen weiterentwickeln möchten.
Das wichtigste Qualitätskriterium ist doch immer die Frage: wie kommen unsere Absolventen am Markt unter? Unsere Absolventen sind generell hervorragend am Markt eingeschlagen, nicht nur in der Region sondern deutschlandweit.
Bei uns am Fachbereich fliegen aber auch noch Späne! Neben modernster Rechnerausstattung für CAD und Simulation verfügen wir über sehr attraktive Labore z.B. für Anlagen- und Fertigungstechnik, Mechatronik, Werkstofftechnik, in denen die Studierenden am realen Objekt die erworbenen Kenntnisse begreifen und vertiefen können.
Was gefällt Ihnen am Standort Soest?
Ich finde es klasse hier. Wir haben einen tollen Campus. Überhaupt ist es sehr schön, dass wir eine Campus-Hochschule sind mit kurzen Wegen. Oder zum Beispiel unsere Mensa, die mehr oder weniger der Mittelpunkt unseres Campus ist: Hier trifft man sich, man kennt sich. Die Nähe zu den Studierenden gefällt mir außerordentlich gut. Und nicht zu vergessen: wir feiern miteinander. Das finde ich ganz wichtig. Es fördert die Atmosphäre und die Stimmung beim Lernen und Arbeiten. Das ist für alle gut.
Worin sehen Sie Ihre Aufgabe als Dekan?
Ich möchte den Fachbereich in seiner Entwicklung weiterbringen, also gemeinsam mit einem tollen Team den Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik ausbauen. Dafür sorgen, dass unsere Studenten eine fachlich fundierte und hervorragende Ausbildung bekommen. Besonders wichtig finde ich es, die spannenden Forschungsarbeiten voran zu bringen und auch die kommunikative Komponente in der Ingenieurausbildung auszubauen. Dass unsere Studierenden und Absolventen lernen, andere Sprachen zu sprechen und zu verstehen, aber auch die Sprache anderer Fachdisziplinen, wie z.B. die des Kaufmanns.
Welche Tipps können Sie Studierenden Ihres Fachbereiches für den Einstieg ins Berufsleben geben?
Sie sollen die Möglichkeiten nutzen, die wir Ihnen mit der Vernetzung von Fachhochschule und Unternehmen bieten. Ca.90% unserer Abschlussarbeiten werden in Verbindung mit Unternehmen der Region aber auch überregional geleistet. Unsere Absolventen verbringen für Ihre Abschlussarbeit mindestens ein halbes Jahr in dem jeweiligen Unternehmen. Das sind Topmöglichkeiten, in die Branche und den Berufsalltag reinzuschauen. Da Unternehmen und Absolventen sich über einen längeren Zeitraum gut kennen gelernt hat, resultiert daraus oft ein Jobangebot. Eine bessere Möglichkeit des Personalrecruiting gibt es wohl kaum für die Unternehmen und sie wissen, dass sie von uns gute Leute bekommen.
Die Vernetzung mit den mittelständischen Unternehmen unserer Region ist eine einmalige Chance für unsere Absolventen, die sie nutzen sollten.
Zudem findet bei uns in jedem Jahr mit dem Karrieretag Soest eine der größten Campus-Jobmessen Deutschlands statt. Hier bieten sich quasi vor der Haustür zahlreiche Möglichkeiten für die Suche nach einem Praktikumsplatz, einer Abschlussarbeit oder dem ersten Arbeitgeber nach dem Studium.
Welche Tipps können Sie Studierenden für das Studium an der Fachhochschule Südwestfalen geben?
Sich hier bei uns voll einzubringen, weil sie hier sehr viel lernen und mitnehmen können. In andere Bereiche als ihre eigenen hineinschnuppern. Das können und sollen sie hier bei uns tun, z.B. in den verschiedenen Laboren und Forschungsschwerpunkten wie dem E-Car, einem komplett neuen Ansatz, ein Elektroauto zu bauen. Den Prototypen können sie sich bereits anschauen. Der Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik pflegt einen regen Austausch in Projekten und Lehre mit den Fachbereichen Agrarwirtschaft und Elektrische Energietechnik. Das sollten die Studierenden nutzen.
Wie sind Sie Professor geworden?
Nach vielen Jahren in der Automobilzulieferindustrie bin ich 2009 an die Hochschule Niederrhein in Krefeld gewechselt. Als sich dann die Möglichkeit bot, zurück in "meine" Region an die FH Südwestfalen zu wechseln, habe ich diese Möglichkeit gerne wahrgenommen.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Mir macht es sehr viel Spaß, mit den jungen Leuten zusammen zu arbeiten. Man hat hier mit vielen interessanten Personen und Themen zu tun. Besonders schön ist es zu erleben, wie die Studierenden als junge Menschen zu uns kommen und später als gestandene Topmanager und erfolgreiche Ingenieure wieder vorbeischauen. Das ist eine tolle Erfahrung.