Student Arnaud Huber gründet ein eigenes Unternehmen mit einem Umweltschutz-Produkt
„Bestelle deinen Umweltfreund“ steht auf der Webseite. Der Umweltfreund, das ist ein etwa zehn Zentimeter hoher Kunststoffkegel aus biologisch abbaubarem Maisplastik. In seinem Inneren verbirgt sich eine aufschraubbare Metallspitze und eine Mülltüte: Seine Mission: auf einen Stock gesteckt Müll in der Natur aufpicken und einsammeln. Erfunden hat ihn Arnaud Huber aus Kleinkarlbach in der Pfalz, ehemaliger Pfadfinder, Naturfreund, Student an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede und neuerdings Unternehmer und Betreiber der Webseite umweltfreund.earth, auf der man den Umweltfreund bestellen kann.
Aus der Tasche auf den Stock
„Mir ist die Natur sehr wichtig“, sagt der gebürtige Pfälzer. In seiner Heimat lebt er nah an Wald und Weinbergen, verbringt dort seit seiner Jugend viel Zeit. „Ich habe schon immer Mülltüten dabeigehabt und Müll aufgehoben.“ Auf die Idee mit dem Umweltfreund hat ihn sein Stiefbruder gebracht, als er ihn fragte, ob er nicht Angst habe sich beim Aufheben von beispielsweise Blechdosen zu verletzen. Etwas später entstand so die Idee zu einem Werkzeug, dass sich in der Jackentasche mitnehmen und bei Bedarf auf einen geeigneten Stock montieren lässt.
Umweltschutz durch 3D-Druck
Huber skizzierte einen ersten Prototypen auf einem Whiteboard und trug die Idee in die Fachhochschule. Maschinenbau-Studenten brachten ihn in einem Gespräch in der Mensa auf den wissenschaftlichen Mitarbeiter David Schadow, der im Labor mit 3D-Druckern arbeitet: „Er fand meine Idee cool und hat mit mir direkt den ersten Prototypen gedruckt.“ Zweieinhalb Jahre hat Arnaud Huber dann zusammen mit einem befreundeten Maschinenbau-Studenten weiter an der Idee getüftelt - mittlerweile ist er bei Prototyp Nummer 16. Ein Gebrauchsmuster ist angemeldet. Auf dem eigenen 3D-Drucker fertigt der Jungunternehmer den Umweltfreund heute in 13 Farben. Eine Variante leuchtet im Dunkeln neonfarben, eine Version aus Holz-Filament ist geplant, um so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. 2021 hat er den Umweltfreund 220mal verkauft, das Ziel für 2022 sind 1000 Stück.