2018 berichteten wir schon einmal über Sven Delbeck. Im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens zwischen der TU Dresden und dem Interdisziplinären Zentrum für Lebenswissenschaften an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn forschte der FH-Absolvent an einem neuen Verfahren zur Blutzuckermessung und Insulinanalytik. Mittlerweile schmückt der Doktortitel seinen Namen und er lebt und arbeitet in Kanada. Der Liebe wegen.
Den Doktortitel hat er seit letztem Jahr in der Tasche, und sein weiterer Lebensweg hat ihn quer über den Atlantischen Ozean über 7000 km weit weg von Iserlohn ins kanadische Calgary geführt. „Ich arbeite zurzeit als Forschungs- und Innovationschemiker in einem mittelständischen Chemie-Unternehmen namens Arkon Solutions. Neben meinen Aufgaben in der Forschung und Entwicklung kümmere ich mich um die Qualitätssicherung unserer Produkte und bin für die sportlichen Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeiten zuständig“, berichtet Sven Delbeck.
Qualitätskontrolle von Insulinpräparaten
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten von Sven Delbeck standen infrarot-spektroskopische Untersuchungen zur verletzungsfreien - nicht-invasiven - Überwachung von Blutglucose und zur zuverlässigen und schnellen Qualitätskontrolle von Biopharmazeutika am Beispiel Insulin. Konkret beschäftigte er sich mit verschiedenen infrarot-spektroskopischen Messmethoden, die den Blutzuckergehalt ohne Blutentnahme, sondern mittels Hautmessungen anzeigen sollen. Eine dieser Messtechniken kann auch für die Qualitätskontrolle von Insulinpräparaten genutzt werden. Aufgrund seiner Untersuchungen konnte Sven Delbeck zwar zeigen, dass verletzungsfreie Blutglucosemessungen durch den Einsatz spezieller infrarot-spektroskopischer Messtechniken möglich, doch aufgrund physikalischer Limitierungen nicht realisierbar sind. Genau diese Messmethode eröffnet jedoch beachtliche Möglichkeiten im Bereich der Qualitätssicherung von Biopharmazeutika.
Mit seiner Vita und seinem Know-how hätte Sven Delbeck auch in Deutschland ohne Probleme einen guten Job gefunden. Warum also Kanada? Der Grund ist so einfach wie profan: Es war die Liebe: „Meine langjährige Freundin ist gebürtige Kanadierin und Filmproduzentin. Da sie sich selbständig gemacht hat und ihre Firma in Calgary ist, habe ich mich dazu entschlossen nach Kanada zu ziehen, wenn ich dort einen Job finde. Und das hat im letzten Jahr auch funktioniert."