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FH-Storys

Mut tut gut: Mit Vollgas in die Zukunft

Jan Sulitze bringt Studium, politisches Engagement und Vereinstätigkeit spielend unter einen Hut

Ein Aktivposten ist Jan Sulitze nicht nur für die Fachhochschule Südwestfalen, sondern auch für die Stadt Iserlohn. Der 23-jährige Student des Studiengangs Automotive bringt sich in seiner Heimatstadt ein und ist ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches und hochschulpolitisches Engagement.

Von Plettenberg nach Iserlohn: Sauerländer aus Überzeugung

Eigentlich kommt Jan Sulitze aus Plettenberg und ist erst zum Studium nach Iserlohn gezogen. Mittlerweile hat er dort aber seinen Lebensmittelpunkt gefunden und das liegt nicht nur an seiner Liebe zur Natur und den Wäldern.
Dabei war er ganz zufrieden mit seinem Leben in Plettenberg. Nach dem Besuch der Realschule beginnt er eine Lehre zum Werkzeugmechaniker. Als aber seine Mitschüler*innen auf der Berufsschule alle vom „Fachabi“ sprechen, denkt er sich: „Ich probier´s auch mal.“ Gedacht, getan und das bestandene Fachabitur ist die Initialzündung für den weiteren Lebenslauf. „Ich habe Blut geleckt und gemerkt, was in mir steckt."

Über Lehre und Fachabitur zum Studium

Die Lehre wird ordnungsgemäß beendet und ein halbes Jahr später schreibt er sich im Fachbereich Maschinenbau an der Fachhochschule Südwestfalen ein. „Nachdem das Fachabitur so gut geklappt hat und viele Freunde ein weiterführendes Studium planten, dachte ich mir, das versuchst du jetzt auch mal. Ich stamme zwar nicht aus einem Akademikerhaushalt, aber ein Studium ist keine Zauberei. Denn wenn ich wirklich mehr über Technik und die Zusammenhänge wissen will, muss es schon ein Studium sein. Ab und zu mal ein bisschen Mut ist wichtig“, meint Jan Sulitze rückblickend.

Und da er Autos im allgemeinen und Getriebe im Besonderen unglaublich interessant findet, wird es der Studiengang Automotive an der Fachhochschule Südwestfalen. „Über die FH Dortmund habe ich mich auch informiert. Die war mir aber zu groß und mir hätten die Berge und Wälder gefehlt."

Dafür opfert Jan Sulitze gern einen Teil seiner Freizeit: Für den Iserlohner Verein "Bürger helfen Bürgern" ist er als Fahrer im Einsatz, um Lebensmittel und Co. einzusammeln.

Neuer Lebensmittelpunkt birgt beste Voraussetzungen

An der Hochschule und in Iserlohn wird er schnell heimisch. Hier findet er alles was er braucht, eine Hochschule, die ihn fördert und unterstützt, die richtige Umgebung für sein Hobby Marathonwandern und eine Stadt, die sein Engagement schätzt.
Parallel zum Studium arbeitet er als studentische Hilfskraft bei der Kirchhoff Automotive Deutschland GmbH und hofft, dort auch nach dem Studium eine Anstellung zu finden. Aber vielleicht kommt auch ein anschließendes Masterstudium infrage, natürlich in Iserlohn an der FH. Das geht dort auch berufsbegleitend.

Engagement auf vielen Ebenen

Studium und Sport reichen Jan Sulitze nicht. Er möchte sich einbringen in die Gesellschaft und wird 2020 Gründungsmitglied des Vereins „Bürger helfen Bürgern“. „Wir sind eigentlich im Lockdown als kleine Nachbarschaftshilfe angetreten als Ausgleich zur örtlichen Tafel, die ihren Betrieb einstellen musste. Wir stellten dann aber schnell fest, dass unsere Unterstützung und Hilfe auch Menschen benötigen, die nicht zur Klientel der Tafel zählen und haben den Verein gegründet“, berichtet Jan Sulitze, der für die Abholung von Lebensmitteln als Fahrer im Einsatz ist. Und, wie sollte es auch anders sein, engagiert er sich auch in der studentischen Selbstverwaltung an der Fachhochschule Südwestfalen

Aktiv die Dinge in die Hand genommen

Als Mitglied der Linken ist er auch kommunalpolitisch aktiv und als sachkundiger Bürger im Feuerwehrausschuss tätig, ebenso im Digitalisierungsausschuss seiner Partei im Kreisverband Märkischer Kreis.
„Immer nur zu denken, man müsste mal was machen, führt zu nichts. Man muss aktiv werden und die Dinge selber in die Hand nehmen. Das gilt für die persönliche Weiterentwicklung ebenso wie für politischen und gesellschaftlichen Einsatz“, ist Jan Sulitze überzeugt.
In Iserlohn hat er seinen Platz gefunden. Wegziehen ist für ihn keine Option: „Ich bin Sauerländer aus Überzeugung und brauche die Berge und den Wald“.

Einfach mal machen: Der 23-jährige Wahl-Iserlohner packt die Dinge lieber an, statt nur darüber nachzudenken.

Jan Sulitzes Tipps für Studieninteressierte

Viele Wege führen zum Studium: Im Interview erzählt uns Jan Sulitze, wie sein Weg zur Fachhochschule Südwestfalen war und warum er sich für den Studiengang Automotive B.Eng. entschieden hat.

Wie sind Sie zu Ihrem Studiengang gekommen?

„In meinem Fall hat das Studium mich quasi gefunden. Ich hatte ein Studium überhaupt nicht auf dem Schirm. Nach meinem Realschulabschluss habe ich eine Lehre als Werkzeugmechaniker begonnen. Auf der Berufsschule planten viele meiner Mitschüler*innen dann das Fachabitur. Da habe ich mir überlegt, das kannst du auch probieren. Nachdem das geklappt hatte, kam die Idee mit einem Studium auf, zumal meine Freundin auch studieren wollte.
Ich bin begeisterter Bastler, interessiere mich für Technik und muss immer wissen, wie alles funktioniert. Daher kam nur ein Maschinenbaustudium infrage“.

Wie haben Sie sich informiert?

„Nachdem für mich feststand, dass ich ein Studium zumindest mal ausprobieren wollte, habe ich mir verschiedene Hochschule angeschaut, auch die Fachhochschule Dortmund. Die war mir aber zu groß und mir fehlten im Ruhrgebiet auch die Berge und Wälder. Ich bin Marathonwanderer und brauche die Natur zum Stressausgleich. Außerdem stimmt die familiäre Atmosphäre hier an der Fachhochschule Südwestfalen“.

Welche Tipps haben Sie für Studieninteressierte?

„In meiner Familie hat noch keiner studiert, außer meiner älteren Schwester, aber mich haben viele Menschen inspiriert und ermutigt. Traut euch ein Studium einfach mal zu. Das ist keine Zauberei. Ab und zu mal etwas Mut ist wichtig.
Die Hochschule unterstützt euch und wenn ihr euch für etwas wirklich interessiert, dann ist das Studium zu schaffen und eine spannende Sache - und es erweitert enorm den Horizont und bringt euch später einen verantwortungsvollen und interessanten Job. Der Trick ist also Interesse“.