Hagen. Sie müssen buchstäblich mit dem Kopf gegen die Wand. Im Para Schwimmsport erfolgt die Zeitnahme durch Anschlag am Beckenrand, bei Fehlbildung der Arme auch mit dem Kopf. Die Hagener Medizintechnik-Studentin Melanie Welp hat nun eine kontaktlose Zeitmessung entwickelt, die traumabedingte Verletzungen von Athletinnen und Athleten vermeiden soll.
Welp entwickelte hierfür einen Prototypen auf Basis eines Ultraschallsensors, der Schwimmende im Wasser erfasst und die Zeit bei sechs Metern und bei 50 Zentimetern vor dem Beckenrand misst. Hier gibt ein sogenannter Piezo-Wandler ein akustisches Stoppsignal, eine Controller-Einheit berechnet die geschwommene Zeit auch für den letzten halben Meter.
Ausgeschrieben und betreut hat die Arbeit Dr. Christoph Weber, Bundestrainer Wissenschaft beim Deutschen Behindertensportverband und Nationalem Paralympisches Komitee (DBS) e.V.: „Wir sind glücklich, dass sich Melanie Welp der Thematik angenommen hat.“ Eine Studie im Auftrag des DBS zeige, dass das Anschlagen per Kopf negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könne. Zwar müsste der Anschlag zur Zeitnahme nicht mit dem Kopf erfolgen, möglich sei dies auch mit den Füssen. „Dann stecken wir aber mit der Frage der Chancengleichheit in einem Dilemma“, so Weber.