Der Iserlohner Maschinenbau-Absolvent Jan Sulitze ist Preisträger eines mit 3000 Euro dotierten Stipendiums des Industrieverbands Massivumformung. Die Auszeichnung erhielt der Student der Fachhochschule Südwestfalen für die innovative Entwicklung eines segmentierten Schmiedewerkzeugs.
Die Preisverleihung auf der Mitgliederversammlung des Verbands am 4. Juni in Stuttgart hat sich Sulitze mit einer kreativen Idee verdient, die er in seiner Bachelorarbeit im Studiengang Automotive umsetzte. Seine Aufgabe war die Entwicklung eines Forschungswerkzeugs, das Anwendung zum Beispiel auf Rotorwellen für die Elektromobilität finden kann.
Ein Werkzeug, das die Form in Scheiben schneidet
„Klassischerweise erstellt man Gesenkschmiedewerkzeuge aus einem großen, Metallblock, aus dem eine Form gefräst wird“, erklärt Sulitze. „Gibt es im Fertigungsprozess ein Problem mit der Gravur, kann man diese oft komplett wegschmeißen.“ Das sei teuer und nicht nachhaltig. Sulitze konstruierte deshalb ein Werkzeug, bei dem die Form in Scheiben geschnitten wird. „Das kann man sich bildlich vorstellen wie ein Toastbrot“, so Sulitze. „Gibt es nun ein Problem, muss nur das betroffene Segment ersetzt werden.“ Klingt einfach, ist aber das Ergebnis aufwendiger Finite-Element-Analysen sowie detaillierter CAD-Konstruktionen.
Effiziente und nachhaltige Produktionsmethoden
Sulitze konnte mit seiner Arbeit Wege zur Fertigung von Schmiedewerkzeugen für Südwestfalen effizientere und nachhaltigere Produktionsmethoden bei kleinen Stückzahlen aufzeigen. Die Grundidee hat der gelernte Werkzeugmechaniker im Gespräch mit seinem Betreuer Prof. Dr. Michael Marré entwickelt, welcher ihn auch für das Stipendium des Verbandes empfahl. Beide reisten zur Verleihung anlässlich der Stuttgarter Messe CastForge und fanden sich dort in bester Gesellschaft. „Das Schöne ist, dass dort Studierende der großen umformtechnischen Institute der Universitäten Hannover oder Chemitz ausgezeichnet wurden“, freut sich Marré. „Und wir waren als einzige Fachhochschule ebenfalls dabei.“