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Karriere-Stories

Dozent in einem Seminar über Einführung in Informatik

Patrick Sapel

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Der Plan ist, dass es keinen Plan gibt

Patrick Sapel hat nach seinem Verbundstudium an der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen eine außerordentliche Karriere hingelegt

Wenn etwas ganz anders kommt, als man es geplant hat, spricht man ja häufig von Zufall. Wenn etwas viel besser kommt, als man es geplant hat, spricht man häufig von Glück. So gesehen, hätte Patrick Sapel dann wohl Glück gehabt. Aber das trifft es nicht. Patrick Sapel hat seinem Glück unter anderem mit einem Verbundstudium an der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen nämlich ganz schön auf die Sprünge geholfen. Oder besser: aufs Sprungbrett.

Die Verbundstudiengänge der Fachochschule Südwestfalen gelten gemeinhin als echte Karrieresprungbretter. Mit diesen berufs- oder ausbildungsbegleitenden Studiengängen landet man im Betrieb meistens mindestens ein Stockwerk weiter oben auf der Karriereleiter. Das wusste auch Patrick Sapel, als er sich nach dem Abitur entschied, seine Ausbildung als Industriekaufmann in Hagen mit einem Wirtschaftsingenieurstudium an der Hagener Fachhochschule zu kombinieren. „Klar, die Doppelbelastung war nicht ohne“, sagt der heute 31-Jäjrige, „aber von nix kommt nix. Und wenn man gewisse Ziele hat, dann muss man auch bereit sein, dafür zu arbeiten.“

Und wenn Patrick Sapel von „gewissen Zielen“ spricht, dann hat er das Zwischenziel, dass er inzwischen erreicht hat, damals überhaupt nicht auf dem Zettel gehabt. Stichwort Zufall. Stichwort Glück. Aber der Reihe nach. Sapel absolviert sein Bachelorstudium gut und schnell, beschäftigt sich in seiner Abschlussarbeit mit Zielkostenermittlung, also der optimalen Preisgestaltung für ein bestimmtes Produkt. Note: sehr gut. Den Master macht er dann in Vollzeit. Die Ausbildung ist da nämlich schon abgeschlossen. Er wechselt dafür nach Duisburg und beschäftigt sich mit Themen wie Technischer Logistik und Industrie 4.0. „Mit dem Masterabschluss habe ich dann im Grunde die komplette Bandbreite an möglichen Bildungswegen mitgenommen“, blickt Patrick Sapel zurück. Das Ergebnis: Ziemlich viele offene Türen.

Und man kann schon sagen: Die Tür, die Patrick Sapel nimmt, passt eigentlich nicht wirklich zum Ausgangspunkt. Er, der mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann gestartet war, schafft vor gut drei Jahren den Sprung ans Institut für Kunststoffverarbeitung in Aachen. Das wiederum ist der dortigen Universität, der RWTH angeschlossen. Sapel arbeitet also in der Forschung. An einer Exzellenzuniversität. „Das hat sich thematisch durch meine Schwerpunkte im Bachelor- und auch im Masterstudium angebahnt, war aber im Grunde nie geplant“, erklärt er. Jetzt forscht er unter anderem an den Potenzialen von Industrie 4.0 im Spritzgießbetrieben. Oder an digitalen Zwillingen. „Damit kann ich die komplette Fertigung digital abbilden und steuern. Mit unschätzbaren Vorteilen für den Produktionsprozess“, so Patrick Sapel.

Und der steht praktisch schon wieder auf dem Sprungbrett. Nächstes Ziel: Promotion. Dafür kann er am Institut für Kunststoffverarbeitung weiterforschen und an der RWTH promovieren. „Ein ganz außergewöhnlicher, großartiger Weg, der zeigt, wie weit man kommen kann, wenn man ambitioniert arbeitet und dem Glück damit eine Chance gibt und lässt“, so bewertet Prof. Dr. Udo Behmer den Werdegang von Patrick Sapel. Beide haben sich bereits im ersten Semester an der Fachhochschule Südwestfalen kennen und schätzen gelernt. „Er hat ein Topstudium hingelegt, keine Frage“, sagt Behmer, „dass er aber diesen Weg für sich findet und in der wissenschaftlichen Schiene erfolgreich ist, das ist außergewöhnlich“.