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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
13.06.2024

Kids retten Kitze

31 Jugendliche spüren im Projekt des zdi Netzwerks Bildungsregion Hochsauerlandkreis Rehkitze mit Drohnen in zu mähenden Wiesen auf

Meschede. Schon 25 Rehkitze haben Jugendliche im Projekt „Save the Kitz“ in diesem Frühjahr vor Verletzung oder Tod in Mähwerken bewahrt. 31 Kids ab Klasse 7 nehmen aktuell an der Rehkitzrettungs-Aktion des zdi Netzwerks Bildungsregion Hochsauerland teil. Gemeinsam mit Drohnenpiloten spüren Sie Kitze in zur Mahd anstehenden Wiesen rund um Meschede auf und bringen sie außer Gefahr.

„Wir haben die Kinder in einem Workshop an der Fachhochschule Südwestfalen gemeinsam mit dem Hegering Remblinghausen für die Kitzrettung ausgebildet“, erklärt zdi-Koordinatorin Sabrina Becker. Hier lernten die Teilnehmenden, warum Rehe vor Mähwerken gerettet werden müssen und wie man zu diesem Zweck Drohnen mit Wärmebildkameras einsetzt. „Vor allem junge Kitze drücken sich instinktiv ins Gras und laufen nicht weg, wenn ein Mähwerk naht“, so Becker. Im hohen Gras seien sie kaum zu erkennen und würden häufig überfahren. Zur Übung gab es eine simulierte Rettung mit Drohnen, um auf dem Hochschul-Campus Reh-Attrappen aufzuspüren.  

 

Im echten Einsatz mussten die Jugendlichen früh aufstehen, Start war um 04:30 Uhr. Ein Team aus Drohnenpilot und jeweils sechs von ihnen fuhr dann mit Drohne zu einem der am Vortag durch Landwirte beim Hegering Remblinghausen gemeldeten Wiesen. „Die Suche nach den Kitzen ist nur in den frühen Morgenstunden möglich, solange ihre Körpertemperatur deutlich höher als die Umgebungstemperatur ist“, erklärt Drohnenpilot Christopher Sang. Manche Kinder verpassten durch den Einsatz einige Stunden Schulunterricht, erhielten hierfür aber Schulbefreiung.

 

Mit der Drohne überflogen Sang und seine Kollegen an jedem Einsatztag mehrere Hektar Wiesen aus verschiedenen Richtungen, um möglichst kein Kitz zu übersehen. Entdeckte Kitze hob die jugendliche Suchmannschaft mit Handschuhen und Grasbüscheln in Transportkisten, markierte diese oder trug Kiste und Kitz von der Wiese. An einem Morgen konnten so insgesamt zwölf Kitze in Sicherheit gebracht werden. „Handschuhe und Grasbüschel verhindern menschlichen Geruch am Kitz, der die Ricke abschreckt“, so Sang. Nach dem Wiederaussetzen finden dann Kitz und Ricke wieder zusammen.

 

Die Rehkitzsuche ist aktuell noch im Gange. Mittlerweile hat das Team über 800 Hektar Wiesen abgesucht. Je weiter die Mähsaison fortschreitet und je älter die Kitze werden, desto eher springen die Tiere selbst auf und flüchten vor den Mähern. Das Ende der Einsätze ist also absehbar. Zum Abschluss soll es nun eine Feedback-Veranstaltung und eine gemeinsame Feier aller Beteiligte geben.