Zum Inhalt springen

Kostenlose Periodenprodukte

Studenten im Forschungslabor

Kostenlose Periodenprodukte an der Fachhochschule Südwestfalen

Weltweit menstruieren täglich ca. 300-800 Millionen Menschen. Für die ausreichende Versorgung sind die Menstruierenden in den aller meisten Fällen selbst verantwortlich: Anders als zum Beispiel in Schottland gibt es in Deutschland noch keine gesetzlichen Regelungen zur Bereitstellung von kostenlosen Periodenprodukten in öffentlichen Gebäuden. Tampons und Binden müssen stattdessen in den meisten Fällen von den betroffenen Personen mitgebracht und finanziert werden. Dies gilt für andere Hygieneartikel wie Toilettenpapier und Seife jedoch nicht.

Die Fachhochschule Südwestfalen sagt wie viele andere deutsche Hochschulen und Städte auch: Die ausreichende Bereitstellung von Menstruationshygiene und -gesundheit ist ein Grundrecht, das für alle ermöglicht werden soll! Deswegen stellen wir ab jetzt in vielen Toiletten an allen Standorten der Fachhochschule Spender mit kostenlosen Periodenprodukten bereit.

Wir erkennen damit einen klaren Bedarf an und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung für ein Gesundheitsthema, dass heutzutage immer noch mit viel Scham behaftet wird. Wir sehen es als selbstverständlich an, unsere Studierende und Mitarbeiter*innen in dieser Hinsicht zu unterstützen: ein weiterer kleiner Baustein auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Hochschule!

Eure Meinung ist uns wichtig! Vielen Dank, dass Du dir die Zeit nimmst, an unserer Umfrage teilzunehmen: https://evaonline.fh-swf.de/evasys/online.php?p=Periode

Ihr habt noch Fragen? Hier findet ihr Antworten!

Wo finde ich die Spender?

Soest
  • Gebäude 1 – EG
  • Gebäude 20 – EG
  • Gebäude 17 – 1.OG
  • Bibliothek
  • Audimax
Hagen
  • Maschinenhalle
  • Audimax
  • Erdgeschoss (Vorflur)
  • Im Alten Holz Hauptgebäude – EG
Meschede
  • Lindenstraße:
    Raum 2.1.32
  • Raum 1.1.35
  • Raum D 8.11
  • Jahnstraße
    Raum 13.3.19
Iserlohn
  • Frauenstuhlweg:
    Gebäude Z, AG Achse 5-18
  • Gebäude H, 1. OG
  • Gebäude H, 3. OG
  • Baarstraße
    EG

Warum machen wir das?

Menschen, die menstruieren werden durch die Periode oft mehrfach belastet: Neben den finanziellen Kosten, die monatlich anstehen, kommen zusätzlich oft körperliche Schmerzen und emotionale Belastungen hinzu. Darüber hinaus ist das Thema Menstruation in unserer Gesellschaft noch ein Tabu, über das oft nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Viele schämen sich daher, in Notsituationen nach einem fehlenden Tampon oder einer Binde zu fragen. Gerade in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen gibt es zudem oft nicht genug Menstruierende, sodass die spontane Hilfe durch andere oft nicht möglich ist. Auch ist nicht immer der nächste Supermarkt erreichbar, um sich zwischen den Vorlesungen, während der Laborpraxis oder in der Mittagspause eine neue Packung Tampons oder Binden zu kaufen.

Um die finanzielle und emotionale Belastung für Betroffene zu reduzieren, stellen wir kostenlose Periodenprodukte für all unsere Studierende und Mitarbeiter*innen zur Verfügung.

Wie wird das Projekt finanziert?

Das Projekt wird von der Gleichstellungsbeauftragten finanziert. Das Land NRW stellt jährlich für alle Hochschulen Gelder zur Verfügung, um Maßnahmen für eine geschlechtergerechte Hochschule umsetzen zu können. Diese Gelder sind zweckgebunden und können daher auch nicht für andere Dinge ausgegeben werden. Andere Gelder, wie zum Beispiel Semesterbeiträge, werden nicht verwendet.

Das ist doch Quatsch, wer braucht so etwas denn?

Viele Menschen in Deutschland unterstützen die Bereitstellung von kostenlosen Periodenprodukten! Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage [1] befürworten 66% der deutschen Bevölkerung kostenlose Tampons und Binden in öffentlichen Gebäuden. In einer anderen Studie [2] sagen sogar 80% der befragten Mädchen und Frauen, dass sie sich kostenlose Produkte in öffentlichen Gebäuden wünschen!

Seit einiger Zeit gibt es immer mehr Bestrebungen, kostenlose Periodenprodukte öffentlich bereit zu stellen: Vorreiterin ist hier Schottland, aber auch in Neuseeland und Frankreich wird die kostenlose Ausgabe von Periodenprodukten an Hochschulen mittlerweile gesetzlich geregelt. Auch in Deutschland haben zahlreiche Hochschulen und Städte die Initiative ergriffen und stellen mittlerweile Menstruationsprodukte für alle bereit – die Fachhochschule Südwestfalen ist nun auch mit dabei!

[1] https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/soziales-mehrheit-fuer-kostenlose-menstruationsartikel-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220816-99-406276
[2] https://www.plan.de/menstruation-im-fokus.html

Sind Menstruierende nicht selbst dafür verantwortlich, genügend Periodenprodukte dabei zu haben?

Wir sagen: nein! Denn andere Hygieneartikel wie Toilettenpapier und Seife werden schließlich auch kostenlos für alle bereitgestellt.

Außerdem können auch gut organisierte Menschen einmal etwas vergessen! Das sollte kein Grund für zusätzlichen Stress und Scham sein, der im schlechtesten Falle dazu führt, Veranstaltungen oder den Arbeitstag an der Fachhochschule frühzeitig abbrechen zu müssen. Zudem sind unregelmäßige Zyklen in vielen Phasen des Lebens üblich: Es kann daher manchmal gar nicht vorhersehbar sein, wann genau die Periode einsetzt.

Sind kostenlose Menstruationsprodukte nicht unfair für die Menschen, die sie nicht brauchen?

In unserer Gesellschaft gibt es viele verschiedene Bedürfnisse unterschiedlicher Menschen: ein gewisser Grad der Ungleichbehandlung ist daher normal und wird oft sogar mehrheitlich akzeptiert!

Menschen, die keine Tampons oder Binden benötigen, wird durch die neuen Spender nichts weggenommen. Es geht nicht um eine Bevorzugung, sondern darum, biologisch bedingte Nachteile auszugleichen und Menstruierenden den Arbeits- und Studienalltag zu erleichtern. Das finden wir fair!

Außerdem: Wenn euch weitere strukturelle Nachteile aufgrund eures Geschlechts auffallen und ihr Ideen habt, wie diese bekämpft werden können, dann könnt ihr euch gerne beim Gleichstellungsteam melden!

Warum sprechen wir von Mensturierenden und nicht nur von Frauen und Mädchen?

Nicht alle Frauen menstruieren und nicht alle Menschen, die menstruieren sind gleichzeitig Frauen! Wir wissen, dass die Großzahl der Menstruierende Frauen und Mädchen sind, allerdings können auch nicht-binäre und intersexuelle Personen sowie trans Männer menstruieren, wenn sie einen Uterus haben. Wir wollen in unsere Arbeit alle inkludieren und für Geschlechtervielfalt sensibilisieren. Deswegen hängen wir auch einige Spender in Männertoiletten auf.